Fleischverzehr minimal gewachsen

KONSUM Deutsche hätten 2010 rund 0,3 Prozent mehr Fleisch gegessen als im Vorjahr, erklärt Industrie

BERLIN taz | Der Fleischkonsum in Deutschland ist nach Zahlen des Verbandes der Fleischwirtschaft 2010 minimal gestiegen. Die Menschen in der Bundesrepublik verzehrten im Schnitt pro Kopf 60,7 Kilo Fleisch, wie der Verband auf seiner Internetseite mitteilte. Das sind 0,2 Kilo oder 0,33 Prozent mehr als im Vorjahr.

Rund 65 Prozent der Menge war Schweinefleisch: Davon wurden pro Einwohner 39,2 Kilo gegessen – 0,2 Kilo mehr als 2009. Geflügel macht mit 11,3 Kilo einen Anteil von 19 Prozent aus. 2009 waren es noch 0,3 Kilo weniger. Wie im Vorjahr wurden 8,5 Kilo Rindfleisch verzehrt, anteilsmäßig rund 14 Prozent.

Der Vegetarierbund bezweifelte die Zahlen. Schließlich seien sie von der Industrie veröffentlicht worden, sagte Geschäftsführer Sebastian Zösch. Er habe „einen starken Anstieg im Verkauf vegetarischer Fleischersatzprodukte bemerkt“. Zösch nannte aber keine eigenen Daten zum Fleischverzehr.

Der Vegetararierbund hatte über einen Trend zum Vegetarismus berichtet. Tatsächlich wuchs das Medieninteresse 2010 erheblich. Anlass war zum Beispiel das Buch „Tiere essen“ von Jonathan Safran Foer. Der Verband der Fleischwirtschaft ließ eine Bitte um Stellungnahme unbeantwortet. RJU