JETZT MIT NOCH MEHR AFRIKA!
: Schnell ins Konzert!

Andreas Schnell

Während die Popwelt in Hamburg auf der Reeperbahn am heutigen Samstagabend nicht zuletzt sich selbst feiert, machen wir uns auf den Weg in die Spedition, um Africaine 808 zu hören. Die kommen aus Berlin, klingen aber gar nicht so, sondern haben afrikanische Musik jeglicher Couleur tief inhaliert und übertragen sie auf europäische Tanzböden. Bevor sie in der Spedition dazu kommen, legen ab 23 Uhr noch einige DJs im Sinne dieses Unternehmens auf, darunter auch der Autor dieser Zeilen. Schauen Sie doch mal vorbei!

Am Sonntag ließe sich – je nach Laune und Sitz- sowie Stehvermögen – an die fünfstündige Premiere der „Meistersinger“ am Goetheplatz noch ein Besuch des Konzerts von Bolt Thrower im Schlachthof anhängen. Der Abend war allerdings in Rekordzeit ausverkauft. Wer die Idee also nicht schon hatte und rechtzeitig gebucht hat, darf die Kompatibilität von Wagner und Heavy Metal nur theoretisch oder am Plattenteller untersuchen.

Oder sie lassen’s am Sonntag bei hoffentlich sonnigem Wetter stattdessen ganz pragmatisch, unakademisch und ohne Ticketstress angehen. Beim „Autofreien StadTraum“ am Osterfeuerberger Ring gibt es schließlich auch Musik, und das gratis, unter anderem mit Schwarz auf Weiss ab 16.30 Uhr.

Ansonsten passiert musikalisch in den nächsten Tagen nicht so viel in der Stadt, das uns wirklich reizt. Immerhin. Am Freitag nächster Woche ist Johannes Enders in der Stadt. Viele kennen ihn von seinen erlesenen Saxophon-Einsätzen auf den Alben von The Notwist, aber auch als Bandleader hat Enders seine Spuren hinterlassen. Mit der Band Enders Room veröffentlichte er eine Reihe von sehr schönen Alben, die auf durchaus originelle Weise Jazz mit elektronischer Musik ins Gespräch brachten und Enders nicht nur als belesenen Jazz-Musiker vorstellten, sondern bewiesen, dass er sich gründlich mit Club-Sounds beschäftigt hatte. Mit seinem Quartett und den Stücken seines neuen Albums „Mellowtonin“ ist er am Freitag ab 20 Uhr im Sendesaal zu Gast.

Zur gleichen Zeit gastiert im Kulturbahnhof in Bremen Vegesack die südafrikanische Sängerin Nomfusi, die gut gelaunten Afro-Soul singt. Vielleicht kennen Sie sie aus dem Film „Long Walk To Freedom“, wo sie Miriam Makeba spielte.