„Ich habe fertig“

Brustschwimmer Mark Warnecke (37) gewinnt seinen Vorlauf und geht. Die Konkurrenz schwimmt bei der DM durch und verbessert sich – gegenüber der WM in Melbourne

BERLIN dpa/taz ■ Mark Warnecke, 37 Jahre alt, hat am Samstag seine Karriere als Vorlaufsieger über 50 Meter Brust beendet (siehe taz vom Samstag). „Das war’s, ich habe fertig“, sagte der Essener Arzt und Unternehmer nach über zwei Jahrzehnten im Schwimmsport mit 25 internationalen Medaillen, drei Weltrekorden und vier Olympia-Teilnahmen. „Ich habe eine Superkarriere gehabt.“ 2005 war er in Montréal mit 35 ältester Weltmeister geworden. Für das Finale sagte er wegen einer Erkältung ab und überließ den Titel dem Bremer Hendrik Feldwehr. Wesentlich kämpferischer gab sich derweil Britta Steffen. Die Kraulerin aus der Hauptstadt überzeugte mit einer Weltklassezeit über 100 Meter Freistil.

Darüber hinaus gab es deutsche Rekorde durch Thomas Rupprath in 23,46 Sekunden über 50 Meter Schmetterling, Kamil Kasprowicz in 2:00,47 Minuten über 200 Meter Lagen und Marco di Carli über 100 Meter Freistil (48,88). 16 Monate vor Olympia 2008 in Peking wollte sich Cheftrainer Örjan Madsen auch durch Rekorde aber nicht blenden lassen. „Wir haben Lichtblicke gesehen“, sagte er, „aber wenn wir uns auf dem gleichen Niveau wie im vergangenen Jahr bewegen und keine Entwicklung nach oben zu erkennen ist, dann ist das nicht zufriedenstellend.“ Madsen gestand ein, dass er und seine Arbeit nicht unumstritten seien. „Es ist nicht meine Aufgabe, gemocht zu werden“, sagte er, „wenn ich 51 Prozent hinter mir habe, dann reicht das.“

„Ich brauche endlich eine Pause, sonst bin ich ausgebrannt“, sagte die WM-Dritte Steffen. Die 53,57 Sekunden über 100 Meter Freistil wären in Melbourne Silber wert gewesen. „Ich war mir nicht sicher, heute zu gewinnen“, sagte sie. Rupprath war nach seinem Rekord-Rennen über 50 Meter Schmetterling „sprachlos“.