KOMMENTAR: SVEN-MICHAEL VEIT ÜBER SANDERS ENDLAGER
: Unterirdischer Vorschlag

Weder die Atomenergie noch ihr strahlender Abfall hat eine Zukunft

Der Vorschlag ist schlicht unterirdisch. Die Idee, hochradioaktiven Müll auf der Erdoberfläche zu lagern, kann nur jemand haben, der sich der Realität beharrlich verweigert. Niedersachsens so genannter Umweltminister Sander ist so jemand. Dass er 2006 im Biosphärenreservat Elbtalaue geschützte Auwälder höchstselbst mit der Kettensäge stutzte, erscheint im Rückblick nahezu lässlich im Vergleich zu dem größten anzunehmenden Unsinn, den er jetzt verzapft.

Oberirdisch gelagerter Atommüll ist eine tickende Zeitbombe. Es gibt keinen sicheren Schutz vor der Strahlung, wie der bröckelnde Sarkophag von Tschernobyl belegt. Und es gibt keinen Schutz vor Flugzeugabstürzen oder Naturkatastrophen, wie die Katastrophe von Fukushima zeigt.

Unter der Erde sind Risiken zwar nicht ausgeschlossen, sie sind aber zumindest geringer. Der Strahlenschrott ist nunmal da, und er muss so sicher wie möglich gelagert werden. Das aber schließt befristete Zwischenlösungen aus.

Und der Hinweis, künftige Generationen würden den Müll vielleicht gerne als billige Energiequelle nutzen, ist nur noch zynisch. Die Ära der Atomkraftnutzung neigt sich unwiderruflich dem Ende zu, die der erneuerbaren Energien hat gerade erst begonnen.

Weder die Atomenergie noch ihr strahlender Abfall hat eine Zukunft. Ein nicht-spaltbarer Atomkopf wie Sander hat auch keine.