Flugsicherung will Routen sorgfältig prüfen

BBI Nach Kritik aus Politik: Vorschläge der Fluglärmkommission noch nicht vom Tisch

Die Deutsche Flugsicherung (DFS) will auch die jüngsten Vorschläge der Fluglärmkommission sorgfältig prüfen. Das kündigte Sprecherin Kristina Kelek am Mittwoch an. Der Berliner Leiter der DFS, Hans Niebergall, hatte am Montag skeptisch auf den Beschluss reagiert, Berlins Südwesten und Potsdam westlich zu umfliegen und diese Flugroute bis zur Höhe von gut 3.000 Metern (10.000 Fuß) festzuschreiben. Dies sei eine spontane Reaktion gewesen, sagte die Sprecherin.

Niebergall hatte der DFS die Kritik des Bundesverkehrsministers Peter Ramsauer (CSU) eingehandelt. „Man kann nicht sagen, der Dübel passt nicht, wenn noch gar kein Loch gebohrt ist“, sagte Ramsauer am Mittwoch in der Bild. Er verteidigte die Lärmkommission gegen Kritik, die Arbeit in dem Gremium solle die Bürger nur ruhigstellen. „Es geht nicht um eine Beruhigungspille, sondern um ernsthafte Arbeit.“ Die Flugsicherung werde die Ergebnisse ernst nehmen, „auch wenn nicht jedes Detail eins zu eins übernommen werden kann.“

DFS-Kelek sagte, auch die DFS habe ein Interesse daran, dass möglichst wenig Menschen von Fluglärm betroffen sind. Die DFS schlägt die Flugrouten vor, die letztlich eine Bundesbehörde vorschlägt. Die Lärmkommission darf beraten. Deren Vorsitzende Kathrin Schneider äußerte in der B.Z. am Mittwoch die Hoffnung, dass die DFS eine Ausnahme mache. Immerhin gebe es in Schönfeld und Tegel Regelungen bis zur Flughöhe von 8.000 Fuß.

Unterdessen überschattete ein Unfall auf der Baustelle BBI die Debatte um den Flughafen. Ein Arbeiter war am Mittwochmorgen bei Fräsarbeiten fünf bis sieben Meter in die Tiefe gestürzt. Der 59-jährige Hamburger erlag am Unfallort seinen Verletzungen. Nach Angaben der Polizei war es der dritte tödliche Arbeitsunfall an dem Bau. (dpa)