Bad in der Alster
: Symbol für eine lebendige Stadt

„Bäh, fass’ da nicht rein!“ Das Wasser der Alster ist dreckig, das ist für nach dem Krieg geborene Hamburger Kinder eine Gewissheit. Und in dem See mit der sechsspurigen Straße an seinem Ostufer zu baden, ein unumstößliches Tabu. Die Alster kündet von Stadtplanungen aus Zeiten, als mancher sogar die Überbauung des Binnensees mit Hochhäusern herbeiphantasierte.

KOMMENTAR VON KAIJA KUTTER

In der Alster wieder baden zu können, das ist eine schöne Vision, ein Traum, für den schon viele hundert Millionen Euro investiert wurden: für ein besseres Sielsystem und damit weniger Schmutzwasser im See. Es wäre ein Symbol dafür, dass eine lebenswerte saubere Umwelt möglich ist und das Leben in der Stadt auch Spaß machen darf.

Nun sollte es nicht an einer halben Million für eine ausreichendes Sandbett oder einer weiteren für einen Hubschrauberlandeplatz scheitern. Und schon gar nicht daran, dass es zu wenig Parkplätze gebe: Die HamburgerInnen würden verstehen, wenn diese Attraktion nur per Rad oder Bahn erreichbar wäre.

Nicht von der Hand zu weisen ist die Sorge, dass ein attraktiver Strand-Club vom Publikum überlaufen würde. Aber das könnte sich von selbst regulieren: Es gibt ja noch andere Ufer und städtische Lebensräume, die die Menschen für sich zurückerobern könnten. Wenn man sie nur lässt.