WAS MACHT EIGENTLICH ...… der Sommerradler?
: Die Straßen blockieren

Kommt der Frühling, ist für RadlerInnen die Saison vorbei. Das klingt paradox – ist aber wahr. Zumindest solange man unter RadfahrerInnen jene versteht, für die Fahren etwas mit Fortbewegung zu tun hat und In-die-Pedale-Treten etwas mit Treten und nicht mit Streicheln.

Viele Monate lang war Radfahren ein echter Spaß: Abgesehen von üblichen Hindernissen wie urplötzlich endenden Radwegen oder roten Ampeln musste man nur auf die notorisch unaufmerksamen Auto- und Lkw-Fahrer achten. Die bekamen im Falle übergroßer Ignoranz ein paar passende Worte nachgeschleudert – fertig war die Angelegenheit. Es war klar: Hier fahren die Guten, dort die Bösen.

Doch genauso, wie jedes Jahr die Bäume austreiben, drängen zur selben Zeit die SchönwetterradlerInnen auf die Straßen – mit all ihren unliebsamen Eigenarten. Da wird dann gerne durch konsequentes Trödeln der schmale Radweg blockiert und dies mit dem Transport eines Hundes (siehe Bild) begründet. Beliebt ist auch willkürliches Bremsen – es war wohl was Schickes im Schaufenster zu sehen. Und sollte sich ein Schönwetterradler bei Regen auf die Piste trauen, hält er garantiert einen Schirm in der Hand. Die Folge: Er kriecht, wackelt und pikst auch noch andere.

Denen fällt es oft schwer, sich zu beschweren: Anders als die AutofahrerInnen sind die Lahmen ja Verbündete im täglichen Straßenkampf. Was tun? Neben der Forderung nach mehr (und breiteren) Radwegen bleibt wohl nur das Hoffen auf einen baldigen Wintereinbruch. BIS AP