hamburg heute
: Traumstoff für Wedel

Heute soll es zum Urteil gegen die so genannte „Marek-Bande“ kommen

Ob sich Dieter Wedel die Fernsehrechte schon gesichert hat, ist offen. Eigentlich aber wäre das wohl eine Geschichte so recht nach dem Geschmack des TV-Mehrteiler-Königs: Da fordert die Staatsanwaltschaft Haftstrafen wegen der Ausbeutung von Prostituierten, die wiederum zum Auftakt des „Mammutprozesses“ (Mopo) in Strapsen die Freilassung der zehn angeklagten Luden gefordert hatten.

Zwischendurch: Großrazzien und konzertierte Aktionen gegen die so genannte „Marek-Bande“, die der Namensgeber, Carsten M., und mancher der insgesamt 21 Verteidiger gerne als „Netzwerk von Freunden und Kollegen“ dargestellt sähen; M., wie er sein Hab und Gut aus dem Untersuchungsgefängnis tragen darf; immer neue Details über Alltag und Arbeitsbedingungen der bis zu 200 Damen, die – angeblich freiwillig – für M. und seine „Freunde“ anschaffen gingen. Zuletzt erheiterte das Verteidiger-Bonmot, Netzwerke wie jenes des Carsten M. gebe es auch „im Einzelhandel, etwa bei Einkaufsverbänden wie Edeka“.

Gut: Nicht alles Behauptete konnte bewiesen werden, und nicht alles Bewiesene würde Wedel, sagen wir: im ZDF auch zeigen dürfen. Aber Zuschauer, die wären ihm gewiss. ALDI

Strafjustizgebäude, Sievekingplatz 3, Saal 337