„Alle benehmen sich scheiße“

GRATIS-KONZERT Chansonière Christiane Rösinger singt „Songs Of L. And Hate“ im Waldau-Theater

■ 50, Musikerin, Mitbegründerin der Lassie Singers und von Britta. „Songs Of L. And Hate“ ist ihr erstes Solo-Album

taz: Frau Rösinger, was verschlägt Sie in Bremens Wahlkampf?

Christiane Rösinger: Ist das denn so sehr Wahlkampf?

Naja, Stichtag ist der 22.5.…

Ach, für mich ist das einfach ein Konzert. In Bremen hatte ich noch nicht gespielt, mit der neuen Platte…

den „Songs Of L. And Hate“…

… und dann kam die Anfrage von den Linken-Frauen. Dass ich heute spiele, ist auch eher ein Zufall. Ursprünglich hatten die mich für den Frauentag am 8. März eingeladen. Da konnt’ ich aber nicht, und dadurch hat sich der Termin ergeben. Ich sehe mich nicht als Wahlkampfinstrument. Ich weiß auch gar nicht, ob ich die in Bremen wählen würde.

Bremen und Berlin scheinen sich erstaunlich zu ähneln, wenn man die Beschreibung aus Ihrem Berlin-Lied anhört.

Das sind sicher alles Großstadterscheinungen. Nur, in Berlin gibt es alles noch viel konzentrierter und von allem ein bisschen mehr.

Fahrradfahrer, die Sie vom Bordstein fegen, könnte es hier mehr geben…

Sicher, die sind in Bremen noch aggressiver, glaube ich. Bremen ist doch berühmt für aggressive Radfahrer.

Da will ich mich als Radler nicht festlegen.

Ich fahre auch manchmal Rad. Und die Autofahrer kommen ja auch schlecht weg, und die Unterschicht, und Hundehalter,…

Öko-Eltern mit Arschlochkindern…

Es benehmen sich alle scheiße!

Warum so negativ?

Das ist ein ganz positives Lied. Weil ich das in Wirklichkeit gut finde, dass es diese ganzen Szenen nebeneinander gibt. Es geht mir entsetzlich auf die Nerven, und ich find’s gut. INTERVIEW: BES

Waldau-Theater, 20 Uhr, gratis, Anmeldung erforderlich: konzert@dielinke-bremen.de