Win-Win fürs Kind

Bremen setzt auf Sozialsponsoring bei Kinderspielplätzen

Während die Stadt die Mittel für Kinderspielplätze von 2005 bis 2007 um drei Viertel kürzte, sucht die Sozialsenatorin nach Sponsoren. Mit gewissem Erfolg: Gestern eröffnete Ingelore Rösenkötter (SPD) einen neuen Kinderspielplatz, für den Fielmann Bäume und Sträucher für rund 2.000 Euro gesponsert hat. Gleichzeitig konnte Bildungssenator Willi Lemke einen Sportplatz an der Delfter Straße einweihen, den ein alter Bekannter von der Medienagentur TEAM sponserte. Beide Sponsoren legen keinen besonderen Wert auf Werbeeffekte ihrer guten Tat.

Über 30 Prozent der Kinderspielplätze seien sanierungsbedürftig, über 40 Prozent zur Zeit nicht nutzbar und außerdem gebe es insgesamt zu wenige, besagt die Zustand-Analyse von StudentInnen der Hochschule Bremen. Ein neuer Kinderspielplatz kostet aber rund 200.000 Euro. Dem Bremer Sozialressort stehen im Jahre 2007 nur 37.000 Euro für Kinderspielplätze zur Verfügung.

Die studentische Projektgruppe um den Hochschullehrer Peter M. Rose entwickelte die Konzepte zum Sozialsponsoring. „Sponsoring ist eine win-win Situation“, erklärte Ingelore Rosenkötter bei der Vorstellung von deren Präsentation. Engagierte Firmen erhalten „Die goldene Schaufel“, eine Urkunde des Amtes für soziale Dienste.

Sozialsponsoring ist der Trend, öffentliche Güter über private Investitionen mitzufinanzieren. Hochschullehrer Rose sagt etwa: „Für Kelloggs könnte es beispielsweise interessant sein, wenn der Kelloggs Tiger als Objekt auf dem Kinderspielplatz integriert ist. Mit solchen Objektideen kann man gezielt auf Firmen zugehen.“ Auch Namenssponsoring für Kinderspielplätze hält er für denkbar.

Leider sei eben für manche Bereiche zu wenig Geld da, bedauerte Sozialsenatorin Rosenkötter. „Damit will ich nicht gesagt haben, dass die Mittel auch in den kommenden Jahren immer so niedrig bleiben.“ Aber auch nicht das Gegenteil. patt