Mann ohne Unterleib

BODENSCHÄTZE Von Lenin wird vorerst nur der Kopf gesucht. Drei Tonnen Marmor verbleiben im Sand

Lenin bleibt vorerst ohne Unterleib. Es sei derzeit nicht geplant, das gesamte Lenin-Denkmal, sondern nur den Marmorkopf „auszubuddeln“ und aufzustellen, sagte Kulturstaatssekretär Tim Renner (SPD) am Montag auf der Sitzung des Kulturausschusses im Abgeordnetenhaus. Das 19 Meter hohe Monument des sowjetischen Künstlers Nikolai Tomski aus dem Jahr 1950, das 1991 abgetragen und vergraben wurde, passe nicht in die Ausstellungsräume der Spandauer Zitadelle, so Renner. In der Zitadelle soll ab 2015 der Lenin innerhalb der Schau „Enthüllt. Berlin und seine Denkmäler“ gezeigt werden. In den vergangenen Monaten war mehrfach gefordert worden, das Denkmal wieder der Öffentlichkeit zugänglich zu machen.

Nach Aussage des Kulturstaatssekretärs sollen noch in dieser Woche die Vorbereitungen für die Ausgrabung des 480 Kilogramm schweren Marmorkopfes beginnen. Sowohl die Kulturbehörde als auch die Bauverwaltung und der Denkmalschutz „treffen sich zu Gesprächen“, wie und wann die Skulptur nach Spandau verfrachtet würde, sagte Renner. Insgesamt hatte das Lenin-Denkmal, das am heutigen Platz der Vereinten Nationen stand, ein Gewicht von 3,5 Tonnen. ROLF LAUTENSCHLÄGER