Prügelbürgermeister soll zurücktreten

Nach Ausfällen beim NPD-Parteitag gerät das Oberhaupt des Harz-Städtchens Herzberg unter Druck

Wegen seines Verhaltens beim Landesparteitag der niedersächsischen NPD fordern SPD und Grüne nun den Rücktritt des CDU-Bürgermeisters von Herzberg (Kreis Osterode), Gerhard Walter. Der war am Sonntag zum Parteitag im Ortsteil Scharzfeld gekommen, um „nach dem Rechten zu schauen“. Mögliche Schritte, um die rechte Zusammenkunft im „Dorfgemeinschaftshaus“ zu unterbinden, hatte Walter aber nicht eingeleitet, und das wirft ihm nun der SPD-Unterbezirk Osterode vor.

Stattdessen soll der Bürgermeister bei der NPD eine Schorle getrunken und Journalisten angegangen haben: Demnach forderte Walter zwei Pressevertreter in rüdem Ton dazu auf, das Gelände zu verlassen, und schlug auf eine Kamera ein.

„Er muss zurücktreten“, sagt Andreas Philippi, SPD-Ratsherr in Herzberg. Walter habe nicht nur eine „gewisse geistige Haltung demonstriert“, sondern auch versucht die Pressefreiheit einzuschränken. Auch die Grüne Dagmar Schwarzer nennt Walters Umgang mit der Presse „untragbar“. Langfristig viel schlimmer aber wirke das „fast kumpelhafte Verhalten“ des Bürgermeisters, sagt sie. Und erinnert daran, dass Walter gerade erst ein „Rock-gegen-Rechts“-Festival abgelehnt habe.

Dagegen erklärt Regina Seeringer, Landtagsabgeordnete und Vorsitzende des CDU-Kreisverbandes Osterode, sie habe „kein Verständnis“ für Rücktrittsforderungen. Solchen will sich auch die örtliche FDP nicht anschließen. AS