Medienticker

Mathias Döpfner (44), Springer-Vorstandschef, hat gestern auf der Hauptversammlung des Medienhauses in Berlin gute Nachrichten für alle Aktionäre verkünden können – und damit für sich selbst: Trotz eines leichten Umsatzrückgangs auf 2,4 Milliarden Euro im vergangenen Jahr kann Springer eine Dividende von 3,50 Euro anbieten, also doppelt so viel wie im Vorjahr. Für 2007 rechnet Döpfner wieder mit einem Umsatzplus, je nach Investitionen nehme man aber auch in Kauf, dass man unter dem diesjährigen Rekordergebnis von 340 Millionen Euro bleiben könnte.

2006 habe zwar, so Döpfner, durch die von Kartellamt und Konzentrationskontrolle untersagte Übernahme von ProSiebenSat.1 „nicht gerade glücklich“ begonnen. Doch man habe sich „sich mit Sportsgeist auf neue Projekte konzentriert“. Tatsächlich sind die neuen Projekte auch die alten: Springer setzt weiterhin auf Online und auf Bewegtbild. Der Newsroom für die Welt/Berliner Morgenpost-Gruppe sowie der Relaunch des Internet-Angebots von Welt Online dürften für Ersteres die markantesten Beispiele sein. In Sachen TV-Strategie setzt Springer auf vier Pfeiler: nationales Free-TV (Beteiligung an ProSiebenSat.1 bleibt bestehen); Regionalfernsehen (Engagement bei Hamburg 1 und TV Berlin); Internet-Fernsehen (Axel Springer Digital TV als eigens dafür gegründete Firma) und internationale Beteiligungen an TV-Sendern wie in Polen (Polsat) und der Türkei (Dogan). Das Engagement im Print-Kerngeschäft werde man aber „nicht zu Grabe tragen“, sagte Döpfner. Über die Einführung eines Boulevardblatts in Frankreich wolle man bis zum Sommer entscheiden. (taz)

Parm Sanhu, Geschäftsführer beim Arena-Besitzer Unity Media, hat gestern schlechte Nachrichten überbringen müssen. Der neue Bezahlsender Arena ist mit einem operativen Verlust vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen in Höhe von 132,4 Millionen Euro im vergangenen Jahr noch weit von der Gewinnschwelle entfernt. Laut Sanhu könne sich zudem das Erreichen der operativen Gewinnschwelle, das für das zweite Halbjahr geplant war, wegen der Bedenken des Kartellamts gegen die Kooperation mit dem Konkurrenten Premiere verzögern (siehe taz von gestern). (taz)