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Das Wochenmagazin Le Point erwartet eine Anpassung an Europa: In einem mit Europa versöhnten Frankreich wird man diese „Rechtstendenz“ im Land zu schätzen wissen, die von allen Umfragen gemessen wird. Warum? Weil wir bisher nicht gesehen haben, dass Europa nach unseren Kriterien rechter steht als wir. Und dass es höchste Zeit ist, dass wir uns darauf einstellen. Der von der französischen Rechten 1995 gewählte Präsident Jacques Chirac war linker als die englischen, deutschen, italienischen und spanischen Sozialisten. Unter ihm haben wir uns am Wohlfahrtsstaat festgeklammert, wo man sonst überall in Europa daran ging, diesen schlanker zu machen.

Die Zeitung Sud-Ouest aus Bordeaux bedauert die geringe Rolle Europas im Wahlkampf: Europa ist in diesem Wahlkampf fast unsichtbar geblieben. In dieser Hinsicht entspricht Frankreich dem europäischen Standard, denn die europäischen Fragen nehmen auch bei den Wahlkämpfen unserer Nachbarn wenig Platz ein. Doch es bestehen Unterschiede: Erstens gibt es in diesen Ländern, etwa in Deutschland, Italien oder Spanien, einen breiten Konsens über Europa. Zweitens hat Frankreich die EU vor zwei Jahren in eine beispiellose Krise gestürzt. Deshalb erwartet man von Frankreich nun Aufklärungen hinsichtlich seiner Vision für die Zukunft der EU.