Post vom Vorstand

CDU Mitgliederbefragung zum Parteivorsitz startet. Zur Wahl stehen zwei Frauen und sechs Männer

Bis zum 4. Juni müssen die Stimmzettel in der Parteizentrale eingegangen sein

Es wird ernst: Ab heute versucht die Hamburger CDU, unter acht BewerberInnen per Mitgliederbefragung eineN neueN ParteichefIn zu finden. Rund 9.300 Mitglieder erhalten Briefwahlunterlagen, bis Samstag, 4. Juni, müssen die ausgefüllten Stimmzettel in der Parteizentrale am Leinpfad eingegangen sein. Tags darauf verkündet der Landesvorstand dann das Ergebnis.

Aussichtsreichste KandidatInnen sind die Bürgerschaftsabgeordnete Karin Prien und der Bundestagsabgeordnete Marcus Weinberg. In den Vorstellungsrunden in den sieben Kreisverbänden haben sie ihre FavoritInnenrollen gestärkt. Die beiden personifizieren die drei Bruchlinien in der Union: Führung gegen Basis, Mann gegen Frau, Ja oder Nein zur Primarschule.

Parteichef Frank Schira hatte nach der schweren Niederlage bei der Bürgerschaftswahl im Februar seinen Rücktritt zum Juni angekündigt. Als Nachfolger schlug der Landesvorstand Vize-Chef Weinberg vor. Etliche Mitglieder rügten daraufhin, die Personalie sei im Hinterzimmer ausgekungelt worden.

Einer zweiten Gruppe gilt der Lehrer Weinberg als unzumutbar, weil er in der schwarz-grünen Koalition vehementer Verfechter der Primarschule war. Und die Frauen in der CDU finden, es sei Zeit für eine Frau an der Spitze. Das könnte die 45-jährige Rechtsanwältin Prien aus Blankenese werden, die sich als vehemente Gegnerin der Primarschule profiliert hat.

Allenfalls Außenseiterchancen zugebilligt werden Marita Meyer-Kainer, 56, Chefin der Frauenunion, Ex-Sportstaatsrat Rolf Reincke, 46, und dem Unternehmer Christian Albert Jacke, 50. Als chancenlos gelten die drei weiteren Bewerber Sebastian Fuß, Detlef Felix Hartmann und Detlef Bandow-Tadsen.

Das letzte Wort soll ein Parteitag am 15. Juni haben, auf dem das Votum der Mitgliederbefragung formell bestätigt werden muss. SMV