UNTERM STRICH

Der Greifenverlag Rudolstadt ist erneut zahlungsunfähig. Wie die zur Insolvenzverwalterin bestellte Rechtsanwältin Kerstin Jeska-Zimmermann am Samstag mitteilte, habe das Amtsgericht Gera am Donnerstag das Insolvenzverfahren eröffnet. Der Verlag war vor zwei Jahren wiedergegründet worden. Laut Jeska-Zimmermann werde der Geschäftsbetrieb weitergeführt. Benötigt werden jetzt Investoren, die bereit sind, den Verlag zu übernehmen.

 Gegründet wurde der Greifenverlag 1919 im sächsischen Hartenstein. Seit 1921 hat das Haus seinen Sitz in Rudolstadt in Thüringen. Knapp 1.000 Titel erschienen dort bis in die frühen Neunziger, so auch Erstausgaben von Karl Grünberg oder Johannes R. Becher. Weitere prominente Autoren im Programm des Verlags waren Lion Feuchtwanger, Victor Klemperer und Paul Zech. Nach zwei gescheiterten Privatisierungsversuchen musste der Verlag 1993 seinen Betrieb einstellen. Erst 2009 war er von den Verlegern Matthias Oehme, Frank Schumann und Holger Elias in Berlin neu gegründet worden.

Der Bildhauer Günther Oellers ist tot. Wie seine Familie mitteilte, starb der Künstler am Freitag im Alter von 86 Jahren in seiner rheinland-pfälzischen Geburtsstadt Linz am Rhein. Oellers studierte an der Kölner Werkschule und in Paris und wurde vor allem durch Freiplastiken bekannt, darunter Arbeiten für den Deutschen Bundestag und das Bundeskanzleramt in Bonn. Gemeinsam mit Joseph Beuys oder Heinrich Böll war Oellers 1972 Gründungsmitglied der „Freien Internationalen Universität für Kreativität und interdisziplinäre Forschung“. Der Künstler arbeitete bevorzugt mit spröder Basaltlava aus der Eifel.