Weniger Taten, mehr Opfer

betr.: „hamburg kompakt: Kritik an Opferzahlen“, taz hamburg vom 14./15. 4. 2007

Der innenpolitische SPD-Sprecher Andreas Dressel hat entweder die Polizeiliche Kriminalstatistik (PKS) nicht verstanden oder er missversteht Innensenator Udo Nagel bewusst, um ihm „unsauberen Umgang mit seiner eigenen Kriminalitätsstatistik“ vorwerfen zu können. Es ist schlicht falsch, aus der PKS „20 Prozent mehr Opfer von Straftaten“ herauszulesen: In der PKS werden nur Opfer von personenbezogenen Straftaten (Körperverletzung, Raub, Vergewaltigung pp.) erfasst. Da die Gewaltdelikte erheblich zugenommen haben, ist selbstverständlich die Zahl dieser Opfer entsprechend gestiegen. Die anderen Opfer, zum Beispiel von Diebstahl und Betrug, werden nicht gezählt, sind aber trotzdem existent. Nagel hat also Recht, wenn er bei „80.000 Straftaten weniger“ von „tausenden Opfer weniger“ spricht. HOLGER GUNDLACH