urdrüs wahre kolumne
: Linda wird leben!

ULRICH REINEKING, Journalist und Kabarettist schätzt auch den Puffer als legitime Darreichungsform der Kartoffel.

Die sonst so modebewussten Werber der Hamburger Agentur Shipyard entblödeten sich ausweislich eines Fotos in der Hamburger Morgenpost nicht, bei der Präsentation ihrer Kampagne „In guten Händen: CDU“ mit plumpen „Ich bin für Ole“-Sweatshirts aufzulaufen. Nun ist diese Form des unbedingten Engagements von Mietkreativen ja noch gar nichts, ließen sich die Crewmitglieder einer führenden Hamburger Agentur doch vor Jahren bei der Präsentation ihrer Pappen für Steiff sogar Knöpfe ins Ohr tackern. Gut, dass der Herr Beust zumindest öffentlich vorläufig auf Zungen- und Hodenpiercing als Ausdruck von Corporate Identity verzichtet …

Zum letzten Mal wird nach dem Willen der ins göttliche Handwerk pfuschenden Saatgut-Firma Europlant aus Lüneburg die Kartoffelsorte „Linda“ ausgepflanzt, um in den Bestelllisten Platz zu machen für eine neue Genkonstruktion zu Lasten von Bauern und Kartoffelpuffer-Konsumenten. Der Herr aber wird es diesen Zombie-Designern aus der Heide nicht durchgehen lassen und auf sein Wort hin werden die friedfertigen Maikrabatzen zu überdimensionalen Kartoffelkäfern werden und ihre Züchtungen mit Stumpf und Stiel und Knolle zu verzehren wissen. „Denn wer Linda tötet, bleibt vom Lindwurm nicht verschont!“ (Hermann Löns).

Leider hat auch die taz nord in ihrer beiläufigen Berichterstattung über das schönste Ferienerlebnis einiger hannöverscher Jugendlicher in Gestalt der Zerstörung diverser Lastkraftwagen nicht gewürdigt, welche Chance dem Humanen in solch destruktiver Kreativität gegeben wird. Auch unter dem Fahrbahn-Pflaster liegt der Strand und jeder defekte Brummi, ist er nicht ein Schritt auf dem langen Weg der vor uns liegt?

Von der schleswig-holsteinischen Nordseeinsel Sylt, genauer gesagt aus Westerland, erhielt ich dieser Tage anonym die mit Autogramm versehene Andrea-Berg-CD „Splitternackt“ zugesandt, mit dem vertraulichen Hinweis „Du weißt schon warum!“ Ich bin zwar hellauf begeistert, weiß aber leider doch nicht, wie ich dieses zutiefst bewegende Geschenk zu verdanken habe und ob es womöglich aus illegalem Strandgut finanziert wurde: zweckdienliche Hinweise erbeten unter u.reineking@online.de.

Seit Frühlingserwachen findet sich unter einer niedersächsischen Autobahnbrücke an der A 2 der gesprayte Appell: „Fickt euch das Hirn aus dem Kopf!“ Ja, so hätten es die Herrschenden wohl gern …

Dem blindwütigen Versuch des Braunschweiger Oberbürgermeisters Gert Hoffmann, den landauf, landab zu Recht beliebten Kleinkünstler und Publizisten Hartmut El Kurdi durch Kontaktverbote zu isolieren, hat dieser inzwischen bei der Edition Tiamat ein wunderbares Buch mit dem schönen Titel „Der Viktualien-Araber“ entgegengesetzt, dessen Druckerschwärze noch sehr viel mehr Charme ausstrahlt als das stets sorgfältig epilierte Grübchen am Kinn des Ex-Nazimanns und ECE-Vasallen Hoffmann. Lest das, Ihr bedachtsamen Kichererbsen und romantischen Verlierer und die darin ausgeplauderten Wahrheiten werden euch frei von solchen Brägenwürsten machen!

So jedenfalls denkt sich das ULRICH „Likedeeler“ REINEKING