Rauch über der Stadt

FEUER In Hellersdorf und Neukölln brannten wieder Kinderwagen. Kein Hinweis auf Täter

Bei einer erneuten Brandstiftung in Berlin sind vier Menschen verletzt worden. Wie die Polizei am Montag mitteilte, brannte in der Oelsnitzer Straße in Hellersdorf gegen 2 Uhr nachts ein Kinderwagen in einem Wohnhaus. Durch den aufsteigenden Rauch wurden vier Mieter leicht verletzt. Bereits gegen 23 Uhr hatten Unbekannte in der Hermannstraße in Neukölln Feuer in einem Aufzug gelegt. Sie zündeten Müllreste an. Die Feuerwehr konnte den Brand rasch löschen, verletzt wurde niemand.

Erst am Sonntagmorgen waren in der Neuköllner Weisestraße bei einem Feuer zehn Menschen verletzt worden, darunter sechs Kinder. Unbekannte hatten laut Polizei einen Kinderwagen im Flur eines Wohnhauses in Brand gesteckt. Ein 56 Jahre alter Nachbar hörte gegen 11 Uhr Hilferufe einer aus dem Haus rennenden Frau und konnte die Flammen mit einem Eimer Wasser löschen. Wegen Qualms im Flur wurden drei Mieter und sechs Kinder vorsorglich wegen des Verdachts auf Rauchgasvergiftung in Krankenhäuser gebracht.

Seit Mitte März gab es in Berlin immer wieder Brandstiftungen. Vor allem in Neukölln zündeten Unbekannte mehrfach Kinderwagen in Hausfluren an. Beim bislang folgenschwersten Fall waren am 12. März in der Sonnenallee ein 28-jähriger Mann, seine 26-jährige Schwester und deren zehn Tage alter Säugling gestorben. Für Hinweise auf die Täter hat die Staatsanwaltschaft eine Belohnung von 25.000 Euro ausgesetzt.

Durch Dachdeckerarbeiten entstand dagegen der Brand eines Dachstuhls, bei dem am Montagmittag in Neukölln ein Bauarbeiter verletzt wurde. Das Feuer zerstörte die Räume einer Videothek in der Rudower Straße komplett und sprang auch auf ein angrenzendes vierstöckiges Haus über, wie ein Feuerwehrsprecher sagte. Es entstand eine große, weithin sichtbare Rauchwolke, die in östlicher Richtung wegzog. Nach rund drei Stunden konnte ein Großteil der Brandherde gelöscht werden. (dpa)