WOCHENÜBERSICHT: LAUTSPRECHER
: Jörg Sundermeier sichtet die soziale Bewegung in der Stadt

Heute Abend wird in der Allmende über „Prekarisierung und Migration“ diskutiert, also über deren enge Zusammenhänge. Schön wäre es allerdings, wenn nicht nur die Prekarisierung in den sogenannten Herkunftsländern als Fluchtursache zum Thema gemacht würde, sondern auch die hiesige, die dazu beiträgt, Arbeitsmigranten zu diskriminieren.

Morgen wird hingegen schon in der Frühe vor dem Roten Rathaus gegen die schlechte Ausbildungslage in Berlin und für „selbstbestimmtes Lernen sowie Durchsetzung unserer Rechte als Schüler“ demonstriert. Ob dabei der Auftritt von dem neuen, immerhin an der Akademie gebildeten Prinz Pi als Unterstreichung der Forderung angesehen werden kann, ist nicht sicher zu sagen. Beruhigend hingegen die Ankündigung: „Und diesmal wird uns die Polizei nicht wieder dazwischenfahren und das Konzert abbrechen, versprochen.“

Der Asta der FU hat den gerade emeritierten Bremer Erziehungswissenschaftler Freerk Huisken zum morgigen Abend wieder einmal in den Hörsaal 1A der Silberlaube eingeladen, dieses Mal, um die gar nicht einfache Antwort auf die Frage „Kritik – wie geht das?“ zu geben. Er wird es machen, wenn auch die Antwort nicht jederfrau und jedermann passen wird. Interessant aber ist’s allemal.

Am Mittwoch wird im Festsaal Kreuzberg die Kritik gleich geübt, und zwar die an der eigenen Szene. Unter dem Titel „Die G 8 und das Kapitalverhältnis. Gegenstandsbestimmungen für eine emanzipative Politik“ wird es auch darum gehen, die verkürzte Kapitalismuskritik, die sich in den allermeisten G-8-Protestaufrufen findet, zu kritisieren. „Was haben Recht, Gesetz und Demokratie mit Kapitalismus zu tun, und welche Rolle spielen sie für die globalisierungskritische Bewegung?“ soll die Leitfrage sein.

Prekär: Mo., 19.30 Uhr, Kottbusser Damm 25/26

Beschult: Di., 11 Uhr, Rotes Rathaus

Kritisch: Di., 18. Uhr, Habelschwerdter Allee 45

Globalisiert: Mi., 19.30, Skalitzer Straße 130