Zankapfel Zypern

Die geteilte Insel will der Euro-Zone beitreten. Ob sie dafür bereit ist, ist aber nicht nur eine rein wirtschaftliche Frage

BERLIN dpa ■ Die geplante Einführung des Euro in Malta und Zypern sorgt in der EU für einen erheblichen Konflikt. Bei der geteilten Mittelmeerinsel Zypern könnte es dabei erstmals eine politische – und nicht wie bisher ausschließlich wirtschaftliche – Bewertung eines Euro-Kandidaten geben. Das wurde am Wochenende nach Beratungen der EU-Finanzminister und der Notenbankchefs deutlich.

Angesichts der „offenen Grenze“ zwischen dem größeren Südteil und dem rückständigen türkischen Norden werfe ein Beitritt Zyperns zum gemeinsamen Währungsgebiet finanzpolitische und juristische Fragen auf, hieß es am Rande des EU-Finanzministertreffens. Malta und Zypern wollen zum Jahreswechsel der Euro-Zone beitreten. Die EU-Kommission und die Europäische Zentralbank kündigten bei dem Treffen an, die Beitrittsgesuche am 16. Mai in getrennten Berichten wirtschaftlich zu bewerten. Die politische Debatte soll im Europäischen Rat geführt werden.