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Good Bye Tibet Deutschland 2011, R: Maria Blumencron Im Hamburger Kino Koralle wird dieser Dokumentarfilm gezeigt, in dem von sechs jungen Tibetern erzählt wird, die als Kinder ihre Heimat verließen, und nun auf die Initiative der Filmemacherin zu dem 6.000 Meter hohen Grenzpass zurückkehren, über den sie damals flohen.

Detour Norwegen 2009, R: Severin Eskeland, D: Severin Eskeland, Marte Cristensen Im Rahmen der Norwegischen Filmreihe läuft im Metropolis dieser Genrefilm, zu dem der Kollege Christian Ihlern im taz-blog über das Fantasy Filmfest schrieb: „Pärchen fährt über einsame Landstraße in Skandinavien, nimmt eine Abkürzung bei der alten, verlassenen Tankstelle, ihr Auto fährt sich einen Platten, man landet in Not bei wunderlichen Hinterwäldlern… Ja! Die gute Hills-Have-Eyes-Blaupause kann man auch im Jahr 2010 noch 1:1 umsetzen, denkt man in der ersten Viertelstunde des norwegischen Detour und so ist es Buch & Regie hoch anzurechnen, dass sie es gleich mehrfach in der ersten Hälfte des Films schaffen, klassischste Horror-Plot-Elemente einzusetzen und doch immer kurz vor der erwarteten Auflösung noch einmal eine Abzweigung wählen.“

Mein Freund Kneten Norwegen 2009, R: Åsleik Engmark, D: Adrian Grønnevik Smith, Petrus Andreas Christensen Ebenfalls bei der Norwegen-Reihe im Metropolis läuft dieser Kinderfilm, der am 30.6. auch regulär in die Kinos kommt. Darin wird ein Zweig zum Freund des kleinen Lillebror, genannt Junior, der mit seinen Eltern und dem großen Bruder aufs Land zieht und dort zuerst niemanden hat, mit dem er spielen kann. So wird halt Knerten zu einer sprechenden, im Film liebevoll computeranimierten Holzfigur in Form eines Astes, mit der der kleine Held seine Ängste und Hoffnungen teilen sowie Abenteuer bestehen kann. Dieser angenehm langsam und liebevoll inszenierte Kinderfilm ist gefüllt mit kleinen magischen Momenten. So beginnen etwa die Frauen des Dorfes plötzlich auf der sommerlichen Straße zu tanzen, oder Junior überlässt einer schicken Dame eine von den bunten Strumpfhosen, die sein Vater vergeblich zu verkaufen versucht und löst so eine Modewelle aus, die der Familie das dringend benötigte Einkommen bringt.

Ossessione – Von Liebe besessen Italien 1942, R: Luchino Visconti, D: Massimo Girotti, Clara Calamai Viscontis erster Film wird im B-Movie gezeigt. Er ist eine Bearbeitung des amerikanischen Thrillers „The Postman always rings twice“ von James M. Cain, von dem es noch drei weitere Verfilmungen gibt, darunter die sehr spekulative mit Jessica Lange und Jack Nicholson. Unbestritten gilt „Ossessione“ als Beginn des modernen italienischen Kinos. Er ist aber alles andere als ein Museumsstück der Filmgeschichte. Seine emotionale Kraft wirkt immer noch unmittelbar auf den Zuschauer, da ist nichts verstaubt oder altmodisch. Viscontis tiefer Pessimismus tritt in dieser Geschichte über die destruktive Kraft der sexuellen Leidenschaft schon ausgeprägt zutage.