Kreuzbergporträts

Die meisten stammen nicht aus Kreuzberg. Hiphop-Queen Aziza A. wurde in Steglitz geboren, Schauspielerin Fritzi Haberlandt wuchs in Friedrichshagen auf, „Raumforscher“ Dimitri Hegemann in der westfälischen Provinz. Aber sie nennen ihn „meinen“ Kiez. „Kreuzberg. Keine Atempause“ heißt ein soeben erschienenes Buch, das dem Bezirk mit 19 Porträts von Menschen huldigt, die zu Kreuzberg gehören wie der Senf zur Bockwurst: Bürgermeister a. D. Walter Momper, Love-Parade-Guru Dr. Motte, Karikaturist Gerhard Seyfried … Die Protagonisten erzählen von Biogurken, Kindern und Karriere. Die leidvolle Geschichte mit besetzten Häusern und Mao-Gruppen taucht allenfalls in Erinnerungen auf. Autorin Dorothee Hackenberg, Ex-taz-Redakteurin und vor 21 Jahren aus Würzburg nach Kreuzberg geflohen, geht es um das Lebensgefühl von heute. Mit Krawall und Kiffen hat das nichts mehr zu tun. Keine Atempause, es lebe der Mythos. SIS
, FOTO: CHRISTIAN JUNGEBLODT

Dorothee Hackenberg: „Kreuzberg. Keine Atempause“. be.bra verlag, Berlin, 2007, 9,80 €; Buchpremiere: 24. 4., 20 Uhr, Salon Schmück, Skalitzer Straße 80