Tarifstreit geht weiter

ARBEITSKAMPF Einigung zwischen Charité und Gewerkschaften platzt im letzten Moment

Die Verhandlungen zwischen der Charité und den Gewerkschaften Ver.di und dbb Tarifunion über ein neues Tarifniveau für das Pflege- und technische Personal gehen weiter. Zunächst sah es so aus, als würden die Verhandlungen in ihrer zwölften Runde am Dienstag zu einem Abschluss kommen, doch nachdem Ver.di kurzfristig neue Forderungen stellte, trennten sich die Verhandlungspartner ohne Ergebnis. Bei einer Ver.di-Mitgliederversammlung am Montag hatte sich die Mehrheit gegen die bereits erzielten Verhandlungsergebnisse ausgesprochen. Die Charité-Leitung kritisierte das Vorgehen der Gewerkschaft als unfair und nicht akzeptabel.

Seit Wochen verhandeln die Gewerkschaften mit der Charité über neue Tarifverträge für rund 10.000 Klinikangestellte. Am 10. Mai hatten die Verhandlungsführer einen Vorschlag unterzeichnet, der eine schrittweise Erhöhung der Löhne auf Bundesniveau vorsah. Ab 2014 sollten die meisten Angestellten so bezahlt werden wie ihre Kollegen in anderen Häusern, die restlichen ab 2016.

Den Ver.di-Mitgliedern dauerte das zu lange. Sie forderten eine schnellere Angleichung. Die Charité lehnte ab, die Verhandlungsrunde trennte sich ergebnislos.

Für Donnerstag hat die Charité zu weiteren Verhandlungen aufgerufen. Kommt es zu keiner Einigung, könnte der derzeit ausgesetzte Streik der Angestellten weitergehen. Er wolle Arbeitskampfmaßnahmen nicht ausschließen, sagte Andreas Splanemann von Ver.di. SFI