ÖSTERREICHISCHER POLITIKER: SCHLECHT GEREIMTES ZU STRAUSS-KAHN

Eine Welle der Entrüstung überrollt Österreich, nachdem der konservative Politiker Wolfgang Großruck von der ÖVP im Parlament einen „schlechten Scherz“ (dpa) zum Fall des Dominique Strauss-Kahn gemacht hat. Großruck ist dafür bekannt, dass er seinen Reden regelmäßig einen Reim anfügt. Diesmal lautete der Zweizeiler: „Obwohl er schon ein reiferer Mann, / zeigt Dominique Strauss, was er noch kann.“ Nun fordern weite Teile der Öffentlichkeit den Rücktritt des Politikers Großruck – allerdings aus dem falschen Grund. Schlimm ist nämlich nicht nur die stillschweigende Bewunderung des 63-Jährigen für einen mutmaßlichen Vergewaltiger fast gleichen Alters, noch grauenhafter ist das holprige Gereime des verhinderten Dichtkünstlers. Mit seinem plumpen Machwerk, das stark ins Genre der Büttenrede spielt, würde Großruck aber selbst in den niederen Tälern des Karnevals heutzutage kaum noch ankommen. Das Rucksackdeutsch des armen Bummspoeten Großruck reicht allenfalls für Familiengeburtstage und -jubiläen. Und genau dahin gehört der verdrückte und verschwiemelte Onkeltonfall.