EIN LEBEN

Boris Nikolajewitsch Jelzin wurde am 1. Februar 1931 im Dorf Butka im Ural geboren. 1961 trat der Bauingenieur in die Kommunistische Partei der Sowjetunion ein, ab 1975 führte er die Partei in Swerdlowsk, dem heutigen Jekaterinburg. Zu Beginn der Perestroika-Zeit holte ihn Michail Gorbatschow nach Moskau und machte ihn dort zum Parteichef. Ende 1987 musste Jelzin, der radikalere Reformen forderte, sein Amt jedoch aufgeben, er zog aber 1989 mit 89 Prozent der Stimmen in den Kongress der Volksdeputierten der UdSSR, später in den Volksdeputiertenkongress der Russischen Föderation ein, der ihn im Mai 1990 zum Vorsitzenden machte. Aus der Partei trat er bald aus. 1991 wurde Jelzin zum ersten Präsidenten Russlands gewählt. Im August brachte er den Putsch orthodoxer Kommunisten gegen Gorbatschow zum Scheitern. Mit den Staatschefs Weißrusslands und der Ukraine löste er im Dezember 1991 die Sowjetunion auf. Einen weiteren Putsch des Parlaments ließ er 1993 niederschlagen. 1996 schaffte Jelzin die Wiederwahl. Am 31. Dezember 1999 übergab er die Macht an den bis dahin relativ unbekannten Wladimir Putin. Gestern ist Boris Jelzin in Moskau gestorben, er wurde 76 Jahre alt. TAZ