maulkorb an der uni
: Ein Exempel, dumm und schäbig

Die Leitung der Universität Hamburg hat ein Exempel statuiert. Sie hat damit der Debatte über die Weiterentwicklung der Uni geschadet. Das ist erstaunlich dumm für eine Hochschulleitung. Und sie hat sich am schwächsten Glied ausgetobt: einer jungen Wissenschaftlerin, die Karriere machen will. Das ist erstaunlich schäbig.

KOMMENTAR VON GERNOT KNÖDLER

Die Uni-Pressestelle, wohl mit der Präsidentin Monika Auweter-Kurtz im Rücken, scheint vergessen zu haben, dass das Unterdrücken öffentlicher Kritik keine Probleme beseitigt. Wer eine Debatte verhindert, nimmt sich die Chance, auf Missstände, aber auch auf Möglichkeiten der Abhilfe hingewiesen zu werden.

Abgesehen davon, dass der Bürger das Recht hat nachzuvollziehen, wie die Elite dieses Landes herangebildet wird. Diese Transparenz ist seit dem Abbau der inneruniversitären Demokratie wichtiger denn je. Wenn die akademischen Lehrer schon kaum mehr was zu bestimmen haben, sollten sie sich wenigstens äußern dürfen.

Es zeugt von einer gewissen Brutalität im Führungsstil der neuen Hochschulleitung, dass eines der ersten Mitglieder des Lehrpersonals, das sich ohne Beamtenstatus aus der Deckung wagte, gleich gefeuert wurde.