Superweeds immer resistenter

BERLIN taz | „Superweeds“ sind nicht super und haben nichts mit Marihuana zu tun: „Superweeds“ sind gegen chemische Pflanzenschutzmittel resistente Wildpflanzen, sogenannte Unkräuter. Je intensiver die Landwirtschaft chemische Spritzmittel verwendet, desto widerstandsfähiger werden die Schadpflanzen, zeigt eine Studie im Auftrag der Grünen im Europäischen Parlament. In den vergangenen 20 Jahren hat sich danach die Zahl der spritzmittelresistenten Wildpflanzen in den USA mehr als verdoppelt – von 60 im Jahr 1995 auf 145 heute. Auch in Deutschland sind die Superunkräuter ein Problem, hier gibt es bislang 32 resistente Arten. Ein Beispiel für die Folgen: 1970 entwickelte der US-Konzern Monsanto das Herbizid Glyphosat, das Unkräuter und Nutzpflanzen vernichtet. Zugleich machte er die Sojapflanze mittels Gentechnik gegen das Spritzmittel resistent. Die Wildpflanzen kamen ohne den Eingriff aus: Je öfter und stärker sie dem Glyphosat ausgesetzt waren, desto unempfindlicher wurden sie. Das Ergebnis: Heute ist Glyphosat das weltweit meistverkaufte Spritzmittel. Trotzdem überwuchern resistente Schadpflanzen die Felder, die Kosten für Landwirte, die nicht auf Gentech setzen, steigen. MERIÈM STRUPLER