Schlag ins Wasser

LIBYEN II: Bomben im Mittelmeer: Nato versenkt acht Kriegsschiffe bei bisher größtem Luftangriff

TRIPOLIS/BENGASI rtr/dapd | Bei ihren bislang breitesten Angriffen gegen die Truppen von Machthaber Muammar al-Gaddafi in Libyen hat die Nato nach eigenen Angaben am Freitag acht libysche Kriegsschiffe versenkt. Die Schiffe seien in den Häfen von Tripolis, al-Khums und Sirte aus der Luft angegriffen worden, teilte das Militärbündnis mit. „Angesichts des zunehmenden Einsatzes der Marine hatte die Nato keine andere Wahl, als entschlossen zum Schutz der libyschen Zivilbevölkerung und der Nato-Seestreitkräfte zu handeln“, hieß es in einer Erklärung der Allianz. Ziel sei der Schutz des von Rebellen gehaltenen Hafens von Misurata gewesen, teilte die Nato mit. Nach libyschen Regierungsangaben wurden bei den Luftangriffen fünf Schiffe der Küstenwache und ein Kriegsschiff getroffen.

Libyens Regierungssprecher Mussa Ibrahim sagte auf einer Pressekonferenz am späten Donnerstagabend, bei einem Treffen mit einer russischen Delegation Anfang der Woche habe ein Gesandter angeboten, die libyschen Streitkräfte aus Städten abzuziehen, sollten die Rebellen dies auch tun. „Das ist ein neues Angebot“, sagte Ibrahim. Voraussetzung sei aber, dass im Gegenzug die Nato ihre Luftangriffe einstelle.