„Türen für Männer öffnen“

Fachtagung für mehr Männer im Kita-Bereich

■ 48, ist Soziologe und leitet die Koordinierungsstelle „Mehr Männer in Kitas“ des Paritätischen Hamburg.

taz: Herr Lange, was ist das Netzwerk „Mehr Männer in Kindertagestätten“?

Ralf Lange: Wir sind ein Zusammenschluss aller Hamburger Kita-Anbieter und den jeweiligen Trägern. Außerdem arbeiten wir mit Fachschulen, Behörden, Hochschulen, Akteuren der Jungen- und Väterarbeit, der Arbeitsagentur und den Gewerkschaften zusammen.

Was wollen Sie erreichen?

Den Männeranteil in Hamburger Kitas mittelfristig von neun auf 20 Prozent anheben! Wir wollen Männer für dieses Berufsfeld begeistern und diejenigen, die über Einstellungen entscheiden, ermutigen, die Türen für Männer weiter zu öffnen.

Warum dieser Männermangel?

Das hat mit der historischen Entwicklung zu tun, es ist ein klassischer Frauenberuf. Aber in den letzten 15 bis 20 Jahren hat sich das Bild etwa durch den Diskurs über aktive Vaterschaft geändert.

Welche Auswirkungen hat das für die Kinder?

Wir glauben, dass ein durchmischtes Kita-Team eine höhere Qualität der pädagogischen Arbeit bewirken kann. Nur das eine Geschlecht im Team, womöglich nur aus einem Milieu kommend, ist für die Kinder nicht optimal.

Ihre Wünsche für die Zukunft?

Dass sich vor allem die Arbeits-, Aufstiegs- und Entgeltbedingungen im Kita-Bereich verbessern. Dies wäre ein positives Signal an Männer und Frauen und würde entscheidend dazu beitragen, dass wir perspektivisch mehr Männer in Kitas sehen werden. INTERVIEW: LEA ZIEROTT

Von 8.30 - 16.30 Uhr, Bürgerhaus Wilhelmsburg