Scharfe Ver.di-Kritik an Klinikbetreiber Asklepios

Personalabbau und Umstrukturierungen stoßen bei der Dienstleistungsgewerkschaft auf Kritik

Die Gewerkschaft Ver.di wirft dem Klinikbetreiber Asklepios vor, mit Taschenspielertricks zu arbeiten. Die Ankündigung des Konzerns von Anfang der Woche, in der Verwaltung der sechs Kliniken 320 Stellen abzubauen und im Gegenzug 100 neue Jobs für Ärzte und Pfleger zu schaffen, sei eine bewusste Täuschung der Bevölkerung. Denn zum einen handele es sich bei der Verwaltung nicht um reine Buchhaltertätigkeiten, sagte gestern Ver.di-Betreuungssekretärin Hilke Stein. Damit seien auch die Labore, Küchen und Betriebskindergärten gemeint. Zum anderen sei das medizinische Personal seit der Übernahme des LBK drastisch reduziert worden – die versprochene Aufstockung, die ohnehin erst bis zum Jahr 2010 kommen soll, folglich nicht mehr als eine Korrektur von Fehlern der Vergangenheit.

Im Jahr 2005 haben an den LBK-Kliniken im Schnitt 18,1 Pflegekräfte 1.000 Patienten betreut. Dieses Jahr sind es noch 17,0. Vergleichbar ist die Entwicklung bei den Ärzten: 2005 haben sich noch 9,38 Ärzte um 1.000 Patienten gekümmert. Derzeit sind es 8,59. Ver.di zufolge werden den Ärzten und Pflegern zudem immer mehr administrative Tätigkeiten aufgebürdet.

Weitere Verschlechterungen prophezeit Ver.di durch den Plan, die derzeitige Struktur des LBK zu zerschlagen. Die Geschäftsführung von Asklepios hatte jüngst mitgeteilt, dass immer mehr Einzelbereiche ausgelagert und in eigenständige Tochtergesellschaften überführt werden sollen. EE