LESERINNENBRIEFE
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Hier irrt der Bischof

■ Betr.: „Leben wir in ewiger Sünde?“, taz nord vom 21. 5. 2011

„Weil der Mensch durch die Taufe auf immer Mitglied der Kirche ist, kann er auch nicht durch einen reinen Verwaltungsakt vor einem Amtsgericht seinen Kirchenaustritt erklären“, schrieb mir einmal Erzbischof Robert Zollitsch, als er noch nicht Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz war. „Der vermeintliche Kirchenaustritt vor dem Amtsgericht ist daher nur als Befreiung von der Kirchensteuerpflicht anzusehen.“ Deshalb irrt der Osnabrücker Bischof, Franz-Josef Bode, wenn er die Exkommunikation von Dieter und Theresia K. für kirchenrechtlich in Ordnung hält: Es gibt kein offizielles Sakrament, das die von unserem Herrn Jesus Christus gespendete Taufe wieder zurücknehmen kann. ROLAND KLOSE, Bad Fredeburg

Ergebnisoffen geht anders

■ Betr.: „CDU für Suche jenseits von Niedersachsen“, taz nord vom 17. 5. 2011

Ihrem Artikel zufolge fordert die CDU Niedersachsen die sofortige Suche nach Alternativen zu Gorleben, um auf eine Nichteignung Gorlebens vorbereitet zu sein. Das heißt, für die CDU ist diese Suche an die Bedingung geknüpft, dass aus der Endlagerung von radioaktivem Atommüll in Gorleben nichts wird. Ergebnisoffene Suche bedeutet etwas anderes.

Die Nichteignung Gorlebens wurde mehrfach festgestellt. Die dortige Erkundung ist nicht wissenschaftlich begründet, sondern politisch motiviert. Schon vor Jahrzehnten wurde ein positives Erkundungsergebnis vorausgesetzt, das durch seriöse Erkundungen, Untersuchungen, Gutachten nie bestätigt wurde und nie bestätigt werden wird. Das Geld, das für die Erkundung von Gorleben ausgegeben wird, kann sehr viel sinnvoller eingesetzt werden.

Der ungeeignete Standort Gorleben als Endlager für radioaktiven Atommüll muss endgültig aufgegeben werden! Es muss endlich begonnen werden mit einer wirklich ergebnisoffenen Endlagersuche! SONJA WAGNER, Wiefelstede