Einblick (543)

Andrea Hofmann, Architektin

■ Dipl.-Architektin (FH) Andrea Hofmann, geb. 1969 in Harberberg (b. Osnabrück). Studium Architektur an den FH Holzminden und Münster, 97–99 Ergänzungsstudiengang Kunsthochschule Weißensee. 97–08 Projektleitung im Architekturbüro RKW. Seit Gründung 1998 Mitglied im Kollektiv raumlaborberlin: Entwicklung von Konzepten an der Schnittstelle von Kultur und Stadtplanung, Installationen, Ausstellungen, temporäre Bauten zum öffentlichen Raum und dessen Wahrnehmung.

taz: Welche Ausstellung in Berlin hat Sie/dich zuletzt an- oder auch aufgeregt? Und warum? Andrea Hofmann: Mich persönlich hat „Märkisches Viertel: 3,2 qkm Leben“, begeistert. Das gesamte Viertel wird zur Ausstellung und vermittelt die 50-jährige Geschichte, Gegenwart und Zukunft der Großwohnsiedlung im Westen Berlins. Thematische Routen führen durch das Viertel und erzählen von Stadtplanung, Kunst, dem gesellschaftlichen Kontext und dem Alltag. Welches Konzert oder welchen Klub können Sie/kannst du empfehlen? Im Kaffee Burger findet mehrmals jährlich das kleine feine Abendprogramm „Ein Hit ist ein Hit“ statt. Die Show präsentiert zu einem Motto ausgesuchte Hits und Geschichten. Bekannte Schauspielerinnen wie Heike Makatsch oder der Synchronsprecher von James Bond und viele Musiker und Musikbegeisterte stehen gemeinsam lassen die Hits aufflackern. Welche Zeitschrift/welches Magazin und welches Buch begleitet Sie/dich durch den Alltag? Das Buch „Das kommende Mahl. Von der Feuerstelle zur Tischnachbarschaft“ habe ich (wieder)entdeckt. Eine Buch, welches sich als Werkstattbericht einer stadtforschenden Praxis versteht. Geforscht wurde in Wilhelmsburg, der Elbinsel in Hamburg. Die Feuerstelle wird nicht nur als Ort der Vergemeinschaftung verstanden, sondern als möglicher Ursprung der menschlichen Kultur. Teils sind es Fragestellungen, welche auch in unseren Projekten zu finden sind, wie z. B. in der sozialen Skulptur, dem Küchenmonument. Welcher Gegenstand/welches Ereignis des Alltags macht Ihnen/dir am meisten Freude? Ich beobachte den Baufortschritt vom Hindu-Tempel in der Hasenheide. Kein hektisches Treiben oder typische Baugeräusche sind von der Baustelle zu vernehmen und doch wächst der Turm von Tag zu Tag und man fragt sich, wann dieses Bauwerk seine Endhöhe erreicht hat – eine so ganz andere Großbaustelle in Berlin. In meinem 1:1-Alltag dagegen begleiten mich oft schnelle Lösungsansätze. Kabelbinder sind so ein universell einsetzbar – eine tolle Erfindung!