Antisoziale Dumpinglöhne

betr.: „Briefmonopol fällt Anfang 2008“, taz vom 26. 4. 07

Ist ja super, wenn sich Frau Merkel und Herr Beck verständigen und es ihnen damit egal ist, dass tausende von regulären Arbeitsplätzen, inklusive deren volle Lohnsteuer und Sozialversicherungsbeiträge, vernichtet werden.

Die so genannten Mitbewerber der Deutsche Post AG wird es freuen, sieht doch ihr Geschäftsmodell so aus, dass mit staatlicher Unterstützung nur antisoziale Dumpinglöhne einkalkuliert werden, um die Tarife der Post wettbewerbsverzerrend zu unterbieten.

Die Mitarbeiter sollen dabei doch selber zusehen, wo sie ihr weiteres Geld zum Lebensunterhalt herbekommen. Natürlich durch „legale“ Inanspruchnahme von Arbeitslosengeld II, womit aber zugleich die deutschen Arbeitnehmer und Arbeitgeber betrogen werden, die die vollen Beiträge aus den Tariflöhnen in die Arbeitsagentur einzahlen.

Unabhängig von der Forderung nach Mindestlöhnen, die im Übrigen in den meisten EU-Ländern ohne Arbeitsplatzverluste hervorragend funktionieren, müssen Geschäftsmodelle, die auf antisozialen Dumpinglöhnen plus ALG II basieren, verboten werden. Erst wenn die betroffenen Unternehmen volle steuer- und sozialpflichtige Löhne, die zum Lebensunterhalt genügen, zahlen, wird sich zeigen, wer im fairen Wettbewerb bestehen kann.

HANS-DIETER SKOTTKI, Berlin