Polizei widerspricht Vorwürfen

Ziegenmarkt-Einsatz: Keine Schwangere unter den Ingewahrsam-Genommenen

Energisch widersprochen hat die Polizei der Darstellung, beim Einsatz am Ziegenmarkt in der Nacht zum Mittwoch, dem 25. April eine werdende Mutter drangsaliert zu haben. Bei der „erkennbar Schwangeren“, von der es im Gedächtnisprotokoll eines taz-Reporters hieß, sie sei ohne Vorwarnung „von Beamten zu Boden gebracht, auf ihren Bauch geschleudert und mit Polizeigriff fixiert“ worden, habe es sich um eine „körperlich eher kräftig gebaute Frau“ gehandelt. Die 27-Jährige habe wiederholt versucht, „sich durch die Polizeiabsperrung zu drängen“ und dabei „mit der offenen Bierflasche wild in der Luft“ herumgerudert.

Den auf Unbeteiligte rabiat wirkenden Körpereinsatz dabei erklärt Polizeisprecher Ralf Pestrup mit dem Hinweis auf besagte Flasche: Diese habe man der Frau „zur Vermeidung von Körperverletzungen“ zunächst einmal „entwinden müssen“. Nachdem aus der Menge Rufe ertönt seien, die Frau habe ein Kind, sei sie bezüglich einer eventuellen Schwangerschaft befragt worden. Mehrfach habe sie erklärt „von einer Schwangerschaft selber nichts zu wissen“, so Pestrup.

Dem Einsatz vorausgegangen war eine Attacke von mit Baseballschlägern Bewaffneten auf ein Konzert im Freizeitheim Friesenstraße. „Sieg Heil“ rufend hätten diese versucht, das Haus zu stürmen. Laut Polizeisprecher wurden auf Anwohnerhinweise Einsatzkräfte entsandt, die tatsächlich auf „jüngere Personen“ trafen. Einer habe versuchte, einen Baseballschläger zu verstecken. Diesen hätten die Beamten nach kurzer Verfolgung gestellt, anschließend sei es aber zu „einer Gefangenenbefreiung“ gekommen: „Der mutmaßliche Täter flüchtete ins Freizeitheim“, sagt nun Pestrup und betonte, man habe „die Veranstaltung dort geschützt“. Zweck des Kordons: Man hoffte – vergeblich –, nach dem Konzert noch den Flüchtigen aufzugreifen. Manchen blieb die noble Absicht verborgen: „Eingesperrt und belagert“ hätten sie sich gefühlt, erinnern sich Besucher. bes