Vitale Hardcore-Urgesteine
: No Means No

Auch wenn sich Stimmen mehren, die dem aufgenommenen musikalischen Werk von „No Means No“ mittlerweile Stagnation auf – zugegeben – hohem Niveau zur Last legen, sind die Konzerte der mittlerweile ergrauten kanadischen Hardcore-Helden, die in den Achtzigern als eine der ersten Bands die Energie von Punkrock mit dem Spielwitz und der Virtuosität des Jazzrock verbanden, immer noch ungemein packend und mitreißend. Wo andere Rockmusiker (im weitesten Sinne) sich akademischeren Spielwiesen zuwenden oder einfach nur ihren Biss verlieren, treten „No Means No“ immer noch Hintern.

Und immer noch schreibt Rob Wright, Bassist extraordinaire und Sänger der Band, diese hintersinnigen Texte mit sardonischem Lächeln, zu denen er mit Bruder John und Gitarrist Tom Hollister die nach wie vor elastisch federnde und kraftvolle Musik spielt, die „No Means No“ einmal auf „Wrong“ vervollkommnet hatten. Platz für eine eigenwillige Adaption des Miles-Davis-Klassikers „Bitches Brew“ ist da genauso, wie für eine Version von „Beat On the Brat“ (Ramones) oder „AC/DC“-Songs zur Zugabe. Das sind in etwa die Pole, zwischen denen die Kanadier sich seit jeher bewegen: Energie und Technik, Prägnanz und Elaboration.

Zuletzt erschien das Album „All Roads Lead To Ausfahrt“, auf dem sie die komplexere Mathematik mit mitreißenden Punkrock-Refrains verbinden. Wieder mal großes Tennis!

Freitag, 20 Uhr, Schlachthof