unterm strich
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Die britische Modekette Topshop hat gestern mit großem Werbeaufwand ihre Kate-Moss-Kollektion in die Läden gebracht. Der große Ansturm ist aber ausgeblieben. Keines der 50 von Moss entworfenen oder jedenfalls unter ihrem Namen vertriebenen Kleidermodelle war, wie das Boulevardblatt Sun berichtet, nach dem ersten Tag ausverkauft. Auch von den im Vorfeld von Topshop angekündigten tumultartigen Szenen keine Spur: Die wenigen Schlangen vor den Läden lösten sich rasch auf. Topshop war die Kate-Moss-Kollektion 4,5 Millionen Euro wert. Der Verkaufsstart war am Montagabend mit einer großen Party im Flagship-Store des Unternehmens groß gefeiert worden. Dabei drängelten sich mehr als tausend Shopper in der Londoner Oxford Street. Moss soll sich nach einem Bericht des Mirror hinter einem Spiegel versteckt haben, um die ersten Reaktionen der Kundinnen zu beobachten. Tapfer versichert sie, sie sei mit der Wirkung ihrer Modelle zufrieden gewesen.

Am Freitag wird in Berlin der Deutsche Filmpreis verliehen. Ganz ohne Nominierung blieben die von der Kritik im In- und Ausland gefeierten Filme der „Berliner Schule“, von Valeska Griesebachs „Sehnsucht“ bis zu Ulrich Köhlers „Montag kommen die Fenster“. Beim Weblog „new filmkritik“ (http://filmkritik.antville.org) hat Köhler unter dem Titel „Warum ich keine ‚politischen‘ Filme mache“ jetzt ein persönlichesManifest veröffentlicht, das sich gegen ein Kino und ein Klima der politischen Vereinfachungen wendet: „Das zeitgenössische Kino“, schreibt er, „beutet die deutsche Geschichte aus und ist dabei bestenfalls unpolitisch, häufig reaktionär. Exportweltmeister dank Hitler und der Stasi.“ Das Kino dürfe sich von nichts und niemandem funktionalisieren lassen. Köhler plädiert für Frederick Wiseman und gegen Ken Loach. Preise gewinnt man in Deutschland damit zurzeit offenbar nicht.