die anderen über die regierungskrise in israel:
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Der niederländische de Volkskrant kommentiert den Untersuchungsbericht zum Libanonkrieg: Olmert kann sich diese Haltung erlauben, weil es in seiner Partei keine Zeichen einer organisierten Opposition gibt und in der Regierungskoalition niemand Interesse an vorgezogenen Neuwahlen hat. Außerdem kann er anführen, dass die Winograd-Kommission sein Abtreten nicht nachdrücklich verlangt. Überzeugend ist dieses Argument nicht. Denn schon jetzt ist zu lesen, dass Olmert „einen ernsthaften Mangel an Verantwortung, Urteilsvermögen und Vorsicht“ gezeigt habe. Hier geht es nicht um kollektive Unzulänglichkeiten, sondern um persönliche Fehler.

The Independent aus London schreibt dazu: Der Bericht ist umfassend, schlägt hart zu und verschont niemanden. Er macht den Mann an der Spitze verantwortlich für seine Entscheidungen. Und er macht den Aberwitz eines Krieges deutlich, der von einem Premierminister ohne militärische Erfahrung geführt wurde, der es versäumt hat, den Stand der Bereitschaft der Armee zu überprüfen, und der nicht genügend Kenntnisse über das betreffende Land hatte. Der Krieg im Libanon war eine beschämende Episode. Aber es ist ein Beitrag zur Demokratie in Israel, dass ein solch gründlicher Bericht nicht nur verfasst, sondern auch veröffentlicht wurde.