Aus einem Euro mach acht

Ifo-Institut bescheinigt dem Geschäft der Messe- und Kongressgesellschaft (HMC) eine große gesamtwirtschaftliche Wirkung. Die Erweiterungsinvestitionen sollen in Zukunft aus dem laufenden Betrieb finanziert werden

Hamburg Messe und Congress (HMC), das städtische Veranstaltungsunternehmen, ist ein Wirtschaftsmotor. Das hat sich die HMC jetzt vom Münchener Ifo-Institut für Wirtschaftsforschung bescheinigen lassen. Ein Euro Umsatz der HMC erzeugt demnach im Jahresdurchschnitt 7,6 Euro Umsatz in Hamburg: bei Hoteliers, Taxi-Fahrern und Handwerkern. Die Messen und Kongresse sichern 4.100 Arbeitsplätze in der Stadt und bescheren Hamburg Steuereinnahmen von 13,6 Millionen Euro im Jahr.

Dagegen sind die Ausgaben der Stadt für die HMC zu rechnen. 2006 sei der Betrieb mit einem ausgeglichenen Haushalt bewältigt worden, sagt HMC-Geschäftsführer Bernd Aufderheide. Dabei seien aber nicht die Investitionszuschüsse der Stadt für die Messeerweiterung berücksichtigt. Ab 2008 werde die jährliche Mietkaufrate für die neuen weißen Hallen pro Jahr 20 Millionen Euro betragen. Dazu kommen die Kosten für die ebenfalls laufende Vergrößerung des Kongresszentrums CCH.

Die Messe plant nach eigenen Angaben, diese Kosten aus dem laufenden Betrieb zu finanzieren. Größere Hallen und ein CCH mit mehr eigener Ausstellungsfläche sollen zusätzliche Besucher anziehen. Allein den Umsatz mit Messen will die HMC zwischen 2005 und 2015 verdoppeln. Mit Messen macht die HMC zurzeit rund 50 Millionen Euro Umsatz im Jahr, mit Kongressen zehn Millionen.

Horst Penkofer vom Ifo hatte untersucht, was die Besucher und Aussteller der Messen und Kongresse wofür ausgeben und daraus einen direkten Beschäftigungseffekt errechnet. Das reichte vom Eintritt über die An- und Abreise und Übernachtungen bis hin zu Einkäufen und Theaterbesuchen. Dazu addierte er indirekte Effekte, die dadurch entstehen, dass die Fenster der Hotels geputzt und die Busse repariert werden müssen.

Die meisten Arbeitsplätze hat die HMC demnach im Gast- und Beherbergungsgewerbe entstehen lassen (41 Prozent). Im Handwerk entstanden 25 Prozent der Jobs, im Einzelhandel zehn Prozent. Dabei beschränkte sich der Beschäftigungseffekt nicht auf Hamburg. Zusätzliche 2.400 Stellen entstanden anderswo in Deutschland. Beim Umsatz, den die Messen und Kongresse anderswo generierten, ist dieser Effekt noch stärker: 352 Millionen entfallen auf Hamburg, weitere 275 auf das übrige Bundesgebiet. GERNOT KNÖDLER