UNTERM STRICH

Ein neues Internetprojekt widmet sich im ehemaligen Konzentrationslager Theresienstadt (Terezín) der Suche nach Spuren von einstigen Lagerinsassen. Für „Ghettospuren“ durchkämmen die Beteiligten die Dachböden der früheren Festungsstadt. Im KZ Theresienstadt starben zur Zeit der Nazi-Besatzung rund 33.500 Menschen, über 80.000 deportierte man in Vernichtungslager. Viele Spuren sind in der Kleinstadt mit 2.000 Einwohnern jedoch schon zerstört worden. „Fast 70 Jahre lang hat sich fast niemand für diese Relikte der Vergangenheit interessiert“, so die Initiatoren des Projekts, das unter anderem vom Deutsch-Tschechischen Zukunftsfonds gefördert wird.

In Leipzig eröffnet am Donnerstag eine Open-Air-Ausstellung des Archivs Bürgerbewegung zur friedlichen Revolution. Die Dokumentation mit dem Titel „Aufbruch nach Europa – Der ostmitteleuropäische Kontext der Friedlichen Revolution 1989 in der DDR“ nimmt acht ehemalige sozialistische Länder Europas in den Blick. Mit der Ausstellung sollen Anregungen für eine zivilgesellschaftliche Erinnerungskultur über den nationalen Rahmen hinaus gegeben werden. Bis zum 15. Oktober ist sie im Leipziger Nikolaikirchhof und danach in Zittau (Sachsen) und Berlin zu sehen. Die über 20 Tafeln widmen sich unter anderem den Einflüssen mittelosteuropäischer Bürgerbewegungen auf die Opposition in der DDR.