Händchenhalten selbstverständlich

Betr.: „Ich will diesen Kampf nicht“, taz hamburg vom 3. 5. 2007

Das merkwürdige ist doch, dass händchenhaltende spazierengehende Männer in manchen islamischen Ländern zu den Selbstverständlichkeiten des öffentlichen Lebens gehören – und übrigens meist gar nicht schwul sind. Dass eingewanderte Jugendliche in St. Georg in dieser aggressiven Weise reagieren, zeigt doch, wie sehr sie sich von den heimischen Sitten entfernt haben und in Deutschland angekommen sind. ANDREAS THOMSEN, Essen

Alles andere als schwul bin ich, aber wer Schwule angreift, greift auch mich an. Denn er greift meine Vorstellung von Liebe, Nächstenliebe, Freiheit und Toleranz an. 10.000 Jahre Zivilisationsgeschichte belegen: Wo immer die gleichgeschlechtliche Liebe verfolgt wurde, herrschte Unfreiheit für alle, die sich dem Lebensdiktat einer Minderheit nicht unterwarfen. Es ist noch nicht so lange her, da haben die Faschisten in diesem Land den Schwulen einen rosa Winkel auf die Brust genäht, um sie zum Vergasen besser aussuchen zu können. Wenn wir es zulassen, dass die Islamisten ihrem Menschenhass auf ähnliche Weise freien Lauf lassen, dann ist uns nicht mehr zu helfen.

2000 Jahre hat es gedauert, dass aus Europa eine Region wurde, in der heute jeder Mensch frei von Angst vor Krieg, Willkür, Mord und Totschlag leben kann. Das gilt es unmissverständlich zu verteidigen. Wie kann es sein, dass im Rathaus ein schwuler Bürgermeister sanftmütig in jede funktionierende Kamera grinst, während ein Steinwurf weit weg Islamisten ungestraft „Schwule klatschen“ gehen? PAUL SACHSE