Protest gegen IS-Terror

DEMO Berliner Kurden befürchten den Fall von Kobani und fordern mehr Unterstützung

Hätte er nicht zwei Kinder, Erdal Can würde zu den Waffen greifen und die Kurden im Irak und in Syrien im Kampf gegen die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) unterstützen. So aber bleibt Can beim friedlichen Protest. Am Dienstag stand der 32-jährige Berliner vor dem Brandenburger Tor, gemeinsam mit etwa 60 weiteren Kurden.

Zehnmal so viele waren es am Vorabend. Sie demonstrierten gegen die Gewalt der IS-Kämpfer, die derzeit versuchen, die syrisch-türkische Grenzstadt Kobani unter ihre Kontrolle zu bringen.

„Wenn Kobani fällt, wäre das für uns ein Schock“, sagte Erdal Can. Er ist so aufgebracht, dass seine Lippen zittern. Der IS wolle sein Volk auslöschen. Von der internationalen Gemeinschaft ist Can enttäuscht. Die Luftangriffe der US-Armee reichten nicht aus, um die Terrormiliz zu besiegen.

Schnelle internationale Hilfe verlangt auch Sherwan Abdulmajid. Er leitet ein kurdisches Informationsbüro und hatte zu der Demonstration aufgerufen. In Kobani sei es in den letzten Tagen zu Massakern an Zivilisten gekommen, sagte er. Die kurdischen Kämpfer benötigten mehr schwere Waffen, um die IS-Kämpfer zurückzudrängen. Auch die Bundesregierung müsse sich stärker engagieren. (dpa)