UNTERM STRICH

Schon der erste Roman von Truman Capote, „Sommerdiebe“, den er mit knapp zwanzig Jahren geschrieben hatte, wurde erst zwanzig Jahre nach seinem Tod veröffentlicht und hatte großen Erfolg. Jetzt haben der Schweizer Verleger Peter Haag und die Herausgeberin der Capote-Werkausgabe, Anuschka Roshanider rund 20 bislang unveröffentlichte Werke aus der Jugend des amerikanischen Schriftstellers entdeckt. Es handele sich überwiegend um Erzählungen, sagte eine Sprecherin des Züricher Verlags Kein & Aber, die Capote während seiner Highschool-Zeit zwischen 1935 und 1943 schrieb. Eine Auswahl der Texte wird morgen im Zeit Magazin weltweit zum ersten Mal veröffentlicht.

Die Literaturnobelpreisträgerin Herta Müller erhielt gestern in Hamburg eine weitere Auszeichnung: den Hannelore-Greve-Literaturpreis der Hamburger Autorenvereinigung, der mit 25.000 Euro dotiert ist. Gino Leineweber, Vorsitzender der Vereinigung, erklärte dazu: „Die Auszeichnung trifft auf eine Schriftstellerin, die zeitlebens eine mutige Stimme gegen die kommunistische Diktatur in ihrem Geburtsland Rumänien war.“ Die vielfach geehrte Müller, deren Familie der deutschen Minderheit in Rumänien angehörte, wurde 1953 im Banat geboren. Bis zum heutigen Tag thematisiert die 61-Jährige die Folgen der Diktatur und kritisiert öffentlich intellektuelle Feigheit.