Treffen sich zwei

RENDEZVOUZ Südafrikas Präsident Zuma möchte Gaddafi zur Räson bringen. Tolle Idee! Hier noch weitere Vorschläge von Männern, die sich gegenseitig unterstützen könnten

Träfen sich zu Guttenberg und Fischer …

VON NATALIE TENBERG

Gestern reiste der südafrikanische Präsident Jacob Zuma nach Tripolis – angeblich, um Muammar al-Gaddafi ins Gewissen zu reden, er solle endlich im Konflikt mit den Aufständischen aufgeben. Schön, dass der durchgeknallte libysche Machthaber noch einen echten Freund hat, der ihm sagt, wo es langgeht. Weil das so vorbildlich ist, hier noch ein paar Vorschläge, welche Männer sich dringend treffen sollten:

1. Franz Beckenbauer und Jack Warner: Der Kaiser könnte dem suspendierten Fifa-Vizepräsidenten, Funktionär aus Trinidad und Tobago und dazu noch Präsident des Fußball-Kontinentalverbands Concacaf erklären, wie man Millionen macht, ohne sich von seinem Erzfeind bestechen zu lassen. Nämlich indem man seine Landsleute Jahrzehnte lang mit Werbung für Tütensuppe und Telefonanbieter belästigt.

2. Jürgen Großmann und Jürgen Todenhöfer: Während RWE-Chef Großmann seiner sturen Haltung wegen als „Dinosaurier“ bezeichnet wird, geriert sich Todenhöfer gern als Friedensfürst. Wenn er die Welt verändern möchte – könnte er dann nicht gleich mit dem RWE-Vorstand anfangen?

3. Tony Blair und Gordon Brown: Die Labour-Politiker haben einander lange bekriegt. Ergebnis: Jetzt sind beide nicht mehr britischer Premier und waren auch nicht zur Prinzenhochzeit eingeladen. Zeit, sich gegenseitig zu coachen – in Punkto vornehmer Zurückhaltung und Selbstbewusstsein.

4. Karl-Theodor zu Guttenberg und Joschka Fischer: Über beide wird gesagt, dass sie eine Rückkehr in die Bundespolitik planen. Träfen sie sich, könnte der eine dem anderen dieses Unternehmen ausreden. Wir wissen nur noch nicht, welcher der beiden Erteiler und welcher Empfänger von derartig gutem Rat sein könnte.

5. Til Schweiger und Bud Spencer: „Ich war jung und habe viele tolle Filme gemacht“, könnte der Italiener seinem deutschen Kollegen sagen. „Aber irgendwann reichte es. Höre auf, bevor die Titel deiner Filme noch bescheuerter werden!“. „Danke für den Tipp“, würde Schweiger antworten. „Aber wenigstens muss ich meinen Lebensabend nicht mit erniedrigenden Buchvorstellungen verbringen.“

6. Thilo Sarrazin und Eckhardt von Hirschhausen: Beide sind super erfolgreich als Autoren, doch nur einer von beiden auf Krawall gebürstet. Kann der softe und im beschränkten Maße auch telegene Glücksarzt Sarrazin davor bewahren, als Rumpelstilzchen zu enden? Sogar ein gemeinsames Buch wäre denkbar: „Deutschland lacht sich schlapp“.

7. Alberto Contador und Floyd Landis: Die Radprofis (aktuell und ehemalig) könnten die Farbe ihrer Blutbeutel vergleichen. Schöner aber: Sie würden gemeinsame Sache gegen Mega-Tour-de-France-Gewinner Lance Armstrong machen. Schwer wäre das bei einem derartigen Unsympathen nicht.

8. Justin Bieber und Florian Silbereisen: Das Beispiel des bayrischen Fernsehmoderators könnte den Preteen-Schwarm aus Kanada warnen, dass man ganz schnell als Omis Liebling endet.

9. Silvio Berlusconi und Arnold Schwarzenegger: Den Ex-Terminator hat es hart getroffen – seine Frau hat ihn wegen seiner Eskapaden verlassen. Ein Besuch beim italienischen Staatschef könnte ihn aufmuntern – besser kann keiner zeigen, wie man auch als Verlassener die gute Laune behält.

10. Stefan Raab und Ralf Siegel: Mit dem Eurovision Song Contest möchten beide nichts mehr zu tun haben. Da steht einer Versöhnung also nichts im Wege.