MUSIK

hört auf den Sound der Stadt

THOMAS MAUCH

Die Popprominenz, sie rückt am Donnerstag eng zusammen, das kann man nicht unerwähnt lassen: An einem einzigen Abend Tag spielen gleichzeitig ElvisCostelloLadyGagaJanDelay und im gleichen Atemzug noch die heimischen Beatsteaks. Deswegen mal die Fakten: Elvis Costello, er konzertiert im Admiralspalast, wurde 1954 als Declan Patrick MacManus geboren, sein Debütalbum „My Aim Is True“ veröffentlichte er im Jahr 1977, und 2004 wurde er vom Fachblatt Rolling Stone immerhin auf Platz 80 der „100 Greatest Artists of All Time“ gehievt. Lady Gaga, am Donnerstag in der O2 World, wiederum ist Jahrgang 1986 und wurde mal Stefani Joanne Angelina Germanotta genannt. Ihr Debütalbum „The Fame“ datiert auf das Jahr 2008, sie kam damit eigentlich überall in der Welt auf Platz eins in den Charts. Ihre letzte Nummer-eins-Single „Born This Way“ hatte sie 2011. Außerdem ist von Popmusikliebhaber Thomas Meinecke der Satz zu ihr überliefert: „Sie ist wie mein Lieblingsitaliener – gute Lage, angenehme Beleuchtung, nettes Personal. Nur das Essen schmeckt leider nicht besonders.“ Jan Delay, 1976 als Jan Phillip Eißfeldt geboren, brachte – unter Vernachlässigung seiner Arbeit bei Beginner – mit „Searching for the Jan Soul Rebels“ 2001 sein Debütalbum raus. Es kam auf Platz 12 der deutschen Albumcharts. Mit allen folgenden Alben schaffte es Jan Delay – er spielt in der Max-Schmeling-Halle – auf Platz 1. Diesen Sonnenplatz ergatterten auch die Beatsteaks mit ihren beiden letzten Alben. Ihr Konzert im SO36 ist schon lange ausverkauft.

Nach so vielen Zahlen muss man sagen, dass der Elvis Costello wohl eine Nulpe ist. Schaffte er doch in seiner so langen Karriere nie und nirgends eine klitzekleine Nummer eins in den Hitparaden.

Gleichfalls am Donnerstag (mit Reprise am Freitag) gibt es in der Philharmonie die deutsche Erstaufführung des Orgelkonzerts „At the Royal Majestic“ von Terry Riley, einem der Stammväter der Minimal Music. Cameron Carpenter orgelt, es spielt das Deutsche Symphonie-Orchester Berlin (Herbert-von-Karajan-Str. 1, 20 Uhr).

Sozusagen die filigrane Brachialvariante von Minimal Music hat man am Sonntag in der Volksbühne mit dem Glenn Branca Ensemble, ein Gitarrendröhnorchester, das jede einzelne Körperzelle zum Vibrieren zu bringen weiß (Rosa-Luxemburg-Platz, 20 Uhr).

Die Retro-Pflicht am Mittwoch im C-Club (Columbiadamm 9–13, 21 Uhr): die Allah-Las aus Kalifornien, die ein wenig wie die etwas scheppernde Variante der Beau Brummels klingen, die kalifornische Antwort auf die British Invasion, damals in den Frühsechzigern. Hatten auch nie eine Nummer eins, waren trotzdem eine tolle Band.