unterm strich
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Mist. Popfans müssen jetzt ganz tapfer sein. Alle Zeichen deuten darauf hin, dass die Band New Order sich endgültig aufgelöst hat. Bassist Peter Hook gab dem britischen Radiosender ein Interview, in dem er nebenbei fallenließ, dass er und der New-Order-Sänger Bernard Sumner nicht mehr zusammenarbeiten. Der Xfm-Moderator war geistesgegenwärtig genug, um nachzufragen, ob die Trennung dauerhaft sei. Worauf Hook eine Bemerkung machte, die man zwar nicht richtig versteht – „It’s like the boy who cried wolf this time“ –, die aber popweise Leute als Bestätigung interpretieren. Die einschlägige Homepage pitchfork.com meldet jedenfalls die Trennung. Und auf Wikipedia findet sich bereits der Satz, dass Peter Hook in einem Telefoninterview die Auflösung der Band bekanntgab.

Das wäre dann das Ende einer Band, die die Independent-Szene lange begleitet und einschneidend geprägt hat. Ihre Wurzeln hatte die Band im New Wave; hervorgegangen war New Order aus der Kultband Joy Division („Love Will Tear Us Apart“), nachdem deren Sänger Ian Curtis sich 1980 das Leben genommen hatte. Diese Einflüsse verband New Order seit den Achtzigern mit elektronischer Dance-Musik. Ihr wegweisender Hit stammt aus dem Jahr 1983 und hieß „Blue Monday“, längst ein Klassiker der Musikgeschichte. 1990 schaffte es ihr Stück „World In Motion“ auf Platz 1 der britischen Single-Charts. Im Jahr 2001 brachten sie dann, inzwischen rockiger geworden, das Album „Get Ready“ heraus, mit „Crystal“ fand sich darauf ein Hit, der noch einmal alles wegfegte, was sich auf den angesagten Tanzflächen dieser Welt nicht rechtzeitig in Sicherheit bringen konnte. Ihr letztes Album, „Waiting For The Sirens’ Call“, brachte ihnen 2005 noch einmal weltweit Kritikerlob ein.