Schädeldiebe möglicherweise ermittelt

STÖRTEBEKER Hamburger Polizei nennt Verdächtige für Raub des Seeräuberschädels aus einem Museum

Die Hamburger Polizei steht offenbar vor der Aufklärung des spektakulären Diebstahls des „Störtebeker-Schädels“. Zwei 36 und 49 Jahre alte Männer seien dringend verdächtig, den Totenkopf, der dem legendären Seeräuber Klaus Störtebeker zugeordnet wird, aus dem Museum für Hamburgische Geschichte gestohlen zu haben, sagte ein Polizeisprecher.

Demnach hatten die beiden Anfang Januar 2010 eigentlich Eintrittsgelder klauen wollen, dann aber den Schädel mitgenommen. Der 36-Jährige schwieg am Nachmittag zu den Vorwürfen. Nach seinem mutmaßlichen Mittäter wurde da noch gefahndet.

Auf die Spur der beiden Männer kamen die Beamten vor allem durch Zeugenhinweise. Der Schädel selbst war bereits im März dieses Jahres wieder aufgetaucht. Zusammen mit der Rekonstruktion des Piratenkopfes ist er trotz der Ungewissheit über die Identität die Attraktion des Hamburger Museums. Er wird seit seiner Rückkehr streng bewacht.

Wider die Pfeffersäcke

Störtebeker, der der Überlieferung nach gegen die hanseatischen Pfeffersäcke und ihre Schiffe zu Felde zog, soll am 20. Oktober 1401 am Grasbrook – heute Teil der Hamburger Hafencity – geköpft worden sein. Dort wurde der aufgespießte Schädel mit dem Nagelloch 1878 gefunden. Vom 14. bis ins 18. Jahrhundert köpfte man auf dem Areal allerdings Hunderte von Seeräubern.

Die Bezeichnung „Seeräuber“ ist dabei im Falle Störtebekers nicht mal ganz korrekt: Historikern zufolge waren er und seine Weggefährten Söldner zur See, die im Dienste der Mecklenburger Herzöge dänische Schiffe kapern sollten.  (dpa)