Einblick (193)

Mona Jas, Künstlerin

taz: Frau Jas, welche Ausstellung in Berlin hat Sie zuletzt an- oder aufgeregt? Und warum?Mona Jas: Katie Holtens Arbeit ‚… explore the discontinuity between ideals and realities‘, bei Schürmann Berlin in diesem Januar. Die skulpturale Ergreifung des Ausstellungsraums durch einen den Boden und die Decke berührenden Baum aus Gaffa-Klebeband – einfach und genial! Ein für mich wichtiges Thema der Ideale und ihrer gelebten Realität, ausgedrückt durch spürbare, intensive und schöpferische Arbeit. Danke!

Welches Konzert oder welchen Klub können Sie empfehlen?

Ich empfehle das Vogelkonzert. Zu hören am offenen Fenster meiner Wohnung jeden Morgen ab halb sechs. Diesem Gesang zuzuhören belebt mich und gibt mir das Gefühl von wunderbarer Einsamkeit.

Welche Zeitschriften oder welches Magazin und welches Buch begleiten Sie zurzeit durch den Alltag?

„John Cassavetes“ aus der Reihe Film vom Hanser Verlag. Darin finden sich Statements wie: „Ich und die Menschen, mit denen ich arbeite, suchen gemeinsam eine Art persönlicher Wahrheit, die Entdeckung dessen, was wir wirklich sind, ohne Schminke. Wir müssen jeden Tag darum kämpfen, nicht verrückt zu werden und keine Selbstzensur mehr zu üben.“

Welcher Gegenstand oder welches Ereignis des Alltags bereitet Ihnen momentan am meisten Freude?

In mein neues Atelier zu gehen und zu arbeiten: momentan, um die zwischenmenschlich spannenden und sehr dynamischen Filmstills aus dem Cassavetes-Buch abzuzeichnen.