SCHNELL INS KONZERT!

Als hätten sich alle verabredet, weil sie ahnten, dass dieser Samstag zu sonnig würde für Konzerte in dunklen Clubs, ist der klassische Ausgehtag eigenartig konzertfrei.

Umso lauter dann der Sonntag: Da sind Accept in der Stadt. Die gehörten in den 80ern zu den wichtigsten Metal-Bands, halfen, den Speed Metal zu erfinden und zählten zu den weltweit erfolgreichsten Bands der harten Szene. Dass sie aus der Messerstadt Solingen kamen, half bei der Legendenbildung. Zwar ist ihre Musik nicht so zeitlos wie die von Motörhead oder AC/DC. Aber auf manchen Partys wird auch heute noch „Balls To The Walls“ gesungen. Nach langer Pause sind Accept wieder unterwegs, allerdings nur noch mit zwei Gründungsmitgliedern – und ohne Udo Dirkschneider, den Mann, für den das Wort Reibeisenstimme hätte erfunden werden müssen, hätte es das damals noch nicht gegeben. Am Sonntag ab 20 Uhr im Aladin.

Spannender dürfte das Konzert der Kumbia Queers aus Buenos Aires werden, die am Dienstag um 21 Uhr in der Spedition auftreten. Sie verquicken Cumbia mit Punk, covern Ramones, Madonna, The Cure und Black Sabbath und machen in ihren Texten keinen Hehl aus sexuellen Vorlieben und politischen Abneigungen.

Am Donnerstag feiert MotorFM seinen Stapellauf mit dem Berliner Irrwitz-Kollektiv Bonaparte und anderen, Beginn ist um 20 Uhr im Schlachthof.

Am Freitag gibt es eine Menge zu sehen: Im Lagerhaus tritt das umstrittene Hamburger Dada-Elektro-Kollektiv Hgich.T auf, im gleichen Haus, nur ein paar Etagen höher, nämlich in der Mediencoop, sind Haruko und Hlynur Gudjonsson zu sehen und zu hören, wie sie fragilen Folk spielen, und auf der Treue gibt es Ska-Punk mit der Moskauer Band Distemper. Beginn der Veranstaltungen tendenziell gegen 21 Uhr. Andreas Schnell