Wohin in Bremen?
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■ Samstag, 19.30 Uhr

Szenen einer Ehe

Nachdem Klaus Schumacher erst vor einer Woche seinen „Othello“ im großen Haus vorstellte, legt er jetzt mit einer Inszenierung der „Szenen einer Ehe“ nach Ingmar Bergmans gleichnamigem Film nach. Mit einem Quartett erprobter Schauspieler erzählt der Regisseur von der Fragilität der klassischen Form der Zweierbeziehung in einer ganz besonderen Form: Er doppelt das Paar aus Bergmans Geschichte und lässt es inmitten des Publikums spielen, das dafür auf der Bühne Platz nimmt. Dramaturg Benjamin von Blomberg spricht gar „von einem kollektiven Therapiekreis“.

Theater am Goetheplatz

■ Samstag (heute), 20 Uhr, Sonntag, 18 Uhr

Blaumeiers Käfer-Reich

Dass die Toten manchmal keine Ruhe geben, ist nicht erst seit einschlägigen Zombie-Filmen ein beliebtes Sujet der Künste. Davon abgesehen, dass in manchen Teilen der Welt die Beerdigten sogar regelmäßig ausgebuddelt werden, der Vergewisserung halber, dass sie sich seit ihrer Bestattung eben nicht bewegt haben (nicht zur Nachahmung empfohlen!). Die Schauspieltruppe des Blaumeier-Ateliers widmet sich in ihrem neuen Stück „KäferReich“ einem Friedhof, der zumindest kein ganz so stiller Ort ist, wie sich das unter anderem Totengräber Käfer vorstellt und vielleicht wünschen würde. 20 behinderte und nicht-behinderte Darsteller und Darstellerinnen haben für diese Produktion erstmals mit Sprache und Texten experimentiert und kleine Szenen entwickelt. Und natürlich wirft auch hier die Erforschung der Verschiedenen mit ihren Versäumnissen und offenen Rechnungen höchst diesseitige Fragen auf. Foto: Marianne Menke

Theatersaal des Blaumeier-Ateliers

■ Samstag (heute), 20 Uhr, Sonntag, 18 & 20 Uhr, Freitag 20 Uhr

„Hand aufs Herz“

Die Geschichte der friedliebenden Lysistrata, die sich gegen die männliche Kriegstreiberei erfolgreich mit Sexentzug zur Wehr setzende, von Aristophanes in der Komödie „Die Heeresauflöserin“ 411 v. Chr. literarisch unsterblich gemacht, diente dem Tanzwerk Bremen für einen doppelten Blick: Mit Angehörigen zweier Generationen erarbeiteten die Choreografinnen Anne-Katrin Ortmann und Alexandra Benthin den Stoff, bereits im Frühsommer feierte die jugendliche Version Premiere, wobei das Ergebnis ganz offiziell als Musical firmierte, nun folgt ein Tanztheaterstück mit dreißig Frauen und Männern zwischen 60 und 75 Jahren. Der Titel dieses Abends lautet: „Lysistrata und wir: Für was kämpfst du?“, wie schon ihre jugendlichen Kollegen und Kolleginnen befassen sich auch die reiferen Tanz-Laien darin mit der Frage nach Sehnsüchten und Leidenschaften, wobei der Blick natürlich nicht selten einer zurück ist. Probenfoto: Norbert Müller

Schaulust, Güterbahnhof

■ Donnerstag, 20 Uhr

Wolf Haas

Jetzt ist schon wieder was passiert … Nein, wir wollen so gar nicht erst anfangen. Die große Falle, in die beinah jeder und jede tappt, der und die über Wolf Haas, nebst anderem Träger des Bremer Literaturpreises und ohne Frage einer der unterhaltsamsten Autoren unserer Tage, schreiben muss. Zu prägnant sein Stil. Zu charismatisch seine Hauptfigur, die sogar einen real existierenden Ermittler dazu inspirierte, unter dem Decknamen Simon Brenner in der linken Szene Heidelbergs zu schnüffeln. Haas kann’s eh besser. Und wir dürfen live dran teilhaben.

Schlachthof